Weg mit Graffiti - aber wie?
Info-Veranstaltung am 14. Oktober in der Völle
Wer aufmerksam durch seinen Stadtteil geht, dem wird eines ganz sicher nicht entgangen sein: Grünau ist nicht nur grün, sondern wird zunehmend bunter - vor allem an den Wänden. Graffiti gehören mittlerweile zum alltäglichen Stadtbild - sehr zum Ärgernis vieler Bürger, Hauseigentümer und kommunaler Behörden. Doch längst sind die großen und kleinen Schnörkel nicht mehr nur Ausdrucks- und Kunstform der Hip-Hop-Szene, wo sie ihren Ursprung hatten.
Verstärkt nutzen in jüngerer Vergangenheit Neo-Nazis die Möglichkeiten, ihre Lebenseinstellungen und Parolen via Farbe
an Häuserwände zu bringen, um somit auf sich und ihre Propaganda aufmerksam zu machen. Manchmal geschieht das mit so
eindeutigen Sätzen wie: »NSRevolution«
(zu sehen am Elfgeschosser in der Zingster Straße), manchmal aber
auch so nebulös wie: »Kapitalismus zerschlagen!«
(kürzlich an die Scheiben der Sparkasse Selliner Straße
geschmiert). Wie in letztem Beispiel, ist sicher nur den wenigsten Vorbeieilenden klar, wer hinter der Forderung steckt und
was sie bezwecken soll, dass sich hinter dem Zahlencode »18«
der Name Adolf Hitler verbirgt oder die
simple Aufforderung »Werde aktiv«
eine klarer Aufruf für Neo-Nazis darstellt, die in dieser Form
verständlicher Weise nicht bestehen bleiben sollte.
Als Bürgerinitiative »Buntes Grünau«
, die sich unter anderem dafür einsetzt, dass rechte Parolen so
schnell wie möglich aus dem Bild unseres Stadtteils verschwinden, können wir diese Flut an beinah wöchentlich neuen
Graffiti natürlich nicht allein beseitigen und sind darum auf die Mitarbeit von Bürgern, Unternehmen und Behörden
angewiesen. Zudem ist es uns wichtig, die Bewohner Grünaus für die Besonderheiten der neuen Rechten zu sensibilisieren.
Dies wollen wir mit einer Informations-Veranstaltung am 14. Oktober, 18 Uhr im Freizeittreff Völkerfreundschaft tun, zu der
auch Vertreter des Ordnungsamtes, Graffitientfernungs-Fachleute und Wohnungseigentümer erwartet werden, an die ganz
spezielle Fragen gerichtet werden können.
Zuvor allerdings möchten und müssen wir über Hintergründe, Erscheinungsformen und rechtliche Handhabe aufklären. Denn wie reagieren, wenn vielleicht die eigene Hauswand mit menschenverachtenden oder eindeutig rechtsextremen Schmierereien besprüht wurde? Einfach überpinseln wäre effektiv, ist aber leider nicht immer gesetzeskonform...
Bürgerinitiative Buntes Grünau