Baustart für neues Ärztehaus
Gesundheitszentrum wird optimiert und erweitert
Vor gut einem halben Jahr angekündigt, nun endlich auf dem Wege der Realisierung: das neue Ärztehaus im WK 8. Nun rollen die ersten Baufahrzeuge auf die große grüne Wiese zwischen Selliner Straße und Brackestraße. Der lange Winter und die Mühlen der Leipziger Bürokratie sind überwunden und ohne viel Tamtam beginnen die Arbeiten, die letztlich zur Optimierung des Gesundheitsstandortes am Rande Grünaus führen sollen.
Bauherr und Initiator Thomas Neitemeier, der an gleicher Stelle bereits eine Apotheke betreibt, hat es nach der unfreiwilligen Verzögerung eilig. Schon im August soll der Rohbau stehen und im Oktober Eröffnung gefeiert werden. Seine visionäre und gleichsam realistische Idee eines komplexen Gesundheitszentrums mit den verschiedensten Fachärzten, Therapeuten und einer Mini-Klinik, kam dem Apotheker, nachdem die Fläche vor vier Jahren durch den Abriss des LWB-Elfgeschossers frei wurde.
Für Grünau hat der Bau des viergeschossigen Ärztehauses den Vorteil einer sinnvollen Nutzung von Freifläche und der
Reaktivierung der einstigen Ladenzeile. Für die Bewohner des Stadtteils und die Menschen aus der näheren Umgebung ist er
jedoch deutlich größer. »Schon jetzt macht sich der enorme Fachärztemangel bemerkbar. Das könnte zukünftig noch
problematischer werden. Mit dem Neubau wollen wir das medizinische und therapeutische Angebot deutlich
verbessern«
, stellt Thomas Neitemeier in Aussicht. Denn mit den niedergelassenen Ärzten, die im bereits
bestehenden Ärztehaus Selliner Straße ansässig sind, wären zukünftig insgesamt 17 Fachärzte und Allgemeinmediziner vor Ort,
die beinah alle medizinischen Bedürfnisse abdecken.
Sanitätshaus, Apotheke, Optiker, Fitnessclub und KOMM-Haus vervollständigen den Gesundheits-Rundum-Service.
»Mit dem Zentrum verfolgen wir das Prinzip der früheren Polikliniken. Das heißt: Kurze Wege für die Patienten sowie
besserer Informationsaustausch der Ärzte untereinander«
, erläutert der Apothekeninhaber. Und nicht nur innerhalb
seines Zentrums setzt Neitemeier auf kurze Wege. So ist man gerade mit verschiedenen Akteuren und in Zusammenarbeit mit den
Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) darum bemüht, eine Stadtteilbuslinie zu etablieren.
Ein Haltepunkt des »Grünolino«
ist in unmittelbarer Nähe zum Areal Selliner/Brackestraße und würde
die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln noch verbessern. »Dies würde den individuellen Verkehr ein
wenig eindämmen«
, hofft Neitemeier. Viele Patienten kommen bislang mit dem eigenen PKW. Obwohl ein großer
Parkplatz am Ende der Selliner Straße zur Verfügung steht, ist die Situation nicht optimal. Das neue Ärztehaus bietet
zusätzlich 55 Parkbuchten, die über die Krakauer Straße angefahren werden können.
Ortsunkundige entscheiden sich da verständlicherweise eher für die einfacher zu findende Variante. Abhilfe aus dem
kleinen Verkehrschaos könnte die optimierte Anbindung an den ÖPNV durch den »Grünolino«
bringen oder
Neitemeiers neueste Idee: »Ich halte einen Taxistand für sinnvoll. Schon jetzt werden etliche Patienten mit der
Taxe gebracht und die Autos stehen hier auf dem Platz. Warum dann nicht gleich einen offiziellen Stand?«
, fragt
der innovative Geist. Aber eins nach dem anderen...