Grün-As

LVB prüft Kritikpunkte der Bewohner zur Einführung des neuen Netzplanes

Auf dem letzten Forum Grünau am 4. März unter dem Motto »Wie personennah ist der Öffentliche Personennahverkehr?« stellte die LVB ihre Planungen zur Anpassung ihres Liniennetztes vor. Die Auswirkungen dieser Änderungen - insbesondere mit Blick auf Grünau - wurden auf dem Forum kontrovers diskutiert. Daraus resultierend wurde eine Liste mit Kritikpunkten erstellt, die der LVB mit Bitte um Prüfung übergeben wurde.

Diese Liste hat die LVB inzwischen geprüft und kommt zu folgenden Ergebnissen, die Herr Westphal (LVB) auf der letzten Sitzung des Quartiersrates Grünau am 12. April vorstellte:

1. Regenbogensiedlung in Lausen wächst

Prüfung der Anbindung ins Liniennetz und zeitnahe Analyse der Schülerzahlen, die mit dem Bus nach Großzschocher zur Schule fahren - Wie kann Schülerverkehr weiter gewährleistet werden?
Ergebnis: Die LVB hat sich dazu entschlossen, die Linie 161 nicht aus dem Netz zu nehmen und die Routenführung wie bisher beizubehalten. Die Linie 61 bedient die Lausener Straße und die neue Linie 62 wird so eingeführt wie geplant. Ebenfalls erhalten bleibt der Schülerverkehr. So wird es morgens ein bis zwei Fahrten und nachmittags drei bis vier Fahrten zur Absicherung geben. Ergo: Die Regenbogensiedlung und das Ärztehaus bleiben angebunden, es wird keine Einschränkungen geben.

2. Luisenbrücke

Überlegung und Prüfung des Zusammenfalls vom Bau der Luisenbrücke und der Einführung des neuen Fahrplanes/Steckennetzes.
Ergebnis: Der Bau der Luisenbrücke beeinträchtigt den Straßenbahnverkehr nicht, da diese über einen Damm umgeleitet werden. Somit ist gewährleistet, dass alle Bahnen weiter nach Grünau fahren können. Auch die Einkürzung der Linie 8 auf dieser Strecke steht in keinem Zusammenhang mit dem Bau der Luisenbrücke, so dass die Einführung des neuen Netzplanes auch für die Linien 8 und 15 am 10. Oktober 2010 erfolgen wird. Im Juli 2010 soll es gemeinsam mit dem Verkehrs- und Tiefbauamt und der LVB ein Forum Grünau zu diesem Thema geben.

3. Linie 62 / Niederflurwagen

Prüfung, ob die Linie 62 schon ab Schönauer Ring fahren kann und Sicherstellung eines ständigen Niederflurwagens, um barrierefreien Zustieg zu gewähren!
Ergebnis: Die neue Linie 62 wird den Bereich Schönauer Ring nicht anfahren, da sogenannte Stichfahrten gering gehalten werden müssen. Darüber hinaus wird der Bereich von der Linie 161 bedient, die erhalten bleibt.

4. Niederflurwagen Linie 1/15

Prüfung des ständigen Einsatzes von Niederflurwagen auf den Linien 1 und 15, um ebenfalls Barrierefreiheit zu gewährleisten!
Ergebnis: Auf den Linien 1 und 15 sind derzeitig bereits Niederflurwagen unterwegs - dies wird beibehalten. Bei der Linie 1 wird es ab 10. Oktober 2010 bei jeder Fahrt eine Niederflurbeiwagen geben, der den behindertengerechten Zustieg gewährleistet. Auf der Linie 8 wird es ab 10. Oktober einmal stündlich einen Niederflurbeiwagen geben. Dies bleibt aber im Fokus der LVB. Bei erhöhtem Bedarf wird die LVB Anpassungen vornehmen.

5. Ärztehaus Lausen

Prüfung, in wie weit das Ärztehaus Lausen über den ÖPNV angeschlossen bleiben kann, es übernimmt wichtige medizinische Versorgung
Ergebnis: siehe Antwort auf Frage 1

6. Haltestellen

Prüfung, wie schnell der Ausbau der Haltestellen infolge der Veränderungen im Verkehrsnetz erfolgen kann, da eine Vielzahl der Haltestellen nicht behindertengerecht sind!
Ergebnis: Die Haltestellen liegen im Verantwortungsbereich der Stadt Leipzig und müssen daher auch von dort beantwortet werden. Herr Westphal weist aber daraufhin, dass die finanziellen Mittel beim Haltestellenbau auch sehr gering sind und das jährlich maximal zwei bis drei Haltestellen im gesamten Stadtgebiet erneuert werden können. Für dieses Jahr stehen keine Mittel mehr zur Verfügung, aber er hofft auf 2011, wo in Grünau konkret die Endhaltestelle Lausen umgestaltet werden soll. Im Bereich der Endstelle Grünau-Nord wird die LVB mit Einführung des neuen Netzplanes selbst aktiv werden. Die Haltestelle ist derzeitig auch nicht mit Niederflurbeiwagen behindertengerecht, da es keinen Bordstein gibt, der das Höhenniveau zwischen Wagen und Boden ausgleicht. Dies wird die LVB beheben.

7.Fahrgastzahlen

Prüfung der Fahrgastzahlen insbesondere auf den Linien 2 und 8 in Zeiten des Berufsverkehrs - Prüfung, ob in Berufsverkehrszeiten beide Bahnen wieder bis zu den Endstellen verkehren können!
Ergebnis: Die Fahrgastzahlen auf den Linien 1 und 8 im Berufsverkehr sind nochmals geprüft worden, aber die LVB ist wiederum zu dem Ergebnis gekommen, dass auf beiden Linien keine zweite nötig ist. Das Fahrgastaufkommen hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen, was mit der Bevölkerungsentwicklung in Grünau einhergeht. Aus diesem Grund hat die LVB entschieden, Anpassungen vom Rand her vorzunehmen. Herr Westphal weist nochmals darauf hin, dass Grünau weiterhin sehr gut angebunden ist. Der Nahverkehrsplan sieht eine 10-Minuten-Taktung vor. Bis zum PEP bzw. Ratzelbogen gibt es eine 5-Minuten-Taktung, die auch erhalten bleibt. Auch werden die Taktzeiten der Linien 1 und 15 nicht geändert, so dass der 10-Minuten-Takt erhalten bleibt.

Zusammenfassung: Nach Aussagen von Herrn Westphal (LVB) werden zirka 50 Prozent der Kritikpunkte aufgenommen sowie die Vorschläge der Bewohner/-innen in der neuen Planung umsetzten. Er betonte, dass dies die Änderungen sind, die die LVB auch wirtschaftlich vertreten kann. Nur durch derartige Einsparungen wären Verbesserungen an anderen Stellen möglich. Für weitere Rückfragen oder Anregungen stehen Ihnen der Quartiersrat Grünau oder das Quartiersmanagement Grünau unter 03 41 / 4 12 97 31 oder info@qm-gruenau.de gern zur Verfügung.

Antje Kretzschmar
Weiter>>>
Karte