Editorial
Liebe Leserinnen und Leser, sicherlich waren auch Sie in den letzten, heißen Wochen einmal am Kulki baden. Falls nicht, wird Ihnen zumindest aber die Diskussion um die Wasserqualität des Grünau nahen Sees aufgefallen sein.
Nachdem die Wellen sehr hoch geschlagen waren, gab es in jüngster Vergangenheit zwei wichtige Veranstaltungen zum Thema. Zum einen hielt der Naturschutzbund (NABU) seinen Stammtisch mit hochrangigen Gästen ab, wie der stellvertretenden Vorsitzenden des Zweckverbandes Kulkwitzer See und städtischen Leiterin des Amtes für Stadtgrün und Gewässer, Freifrau von Fritsch, Wissenschaftlern vom UFZ Magdeburg und dem Biologen Dr. Weiß von den Delphin-Tauchern.
Außerdem fand das Kolloquium »Wasserbeschaffenheit des Kulkwitzer See«
im Roten Haus statt. Hierzu
waren Carina Radon, die Markranstädts Bürgermeisterin, die zugleich Vorsitzende des Zweckverbandes ist, Dr. Ina Guderitz
vom Boden- und Grundwasserlabor Dresden, Kerstin Jennemann vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Dipl.
Fischereiingenieur Volker George, die Fischereibehörde Leipzig sowie Dieter Florian von der Göhrenzer Tauchschule
geladen.
Fangen wir bei der ersten Veranstaltung an: Dort wurde sachlich gestritten und diskutiert und am Ende stand als Ergebnis fest, dass man weiterhin die Entwicklung der Wasserbeschaffenheit genau beobachten muss. Darüber hinaus sollen aber auch konkrete Maßnahmen, wie mehr Toiletten, Verbot der Wasservögelfütterung seitens der Stadt oder vielleicht die Einsetzung anderer Fischarten und Pflanzen in den See, die Qualität verbessern. Dabei gab es aber auch unterschiedliche Meinungen, wie beispielsweise zum Abpumpen von Tiefenwasser, was dato nicht mehr geschieht.
Beim Kolloquium ging es wissenschaftlicher zu, aber auch hier ein Tenor: Man muss kontrollieren, Daten auswerten und gewisse Dinge - wie oben beschrieben - verbessern oder verändern, um den Kulki in seiner Qualität, die er heute noch hat, zu erhalten. Für die Taucher ist das Ziel sogar noch etwas höher angesiedelt. Sie wollen die Wasserbeschaffenheit wieder verbessern, damit der Kulki auch weiterhin der klarste See Mitteldeutschlands bleibt und Touristen und Nutzer aus Nah und Fern anziehen kann.
Auch wenn einige sauer waren auf die negative Berichterstattung über die »Grünauer Badewanne«
- ein
Positives hatte es jedenfalls: Man redet endlich miteinander und verfolgt hoffentlich das gleiche Ziel - tolle
Badewasserqualität für die Schwimmer, optimale Sichtweiten für die Taucher und einen Schutz der ganzen Natur für Alle.