Kirchgemeinden in Grünau und Markranstädt fusionierten:
Katholiken im Leipziger Westen feiern Kirchweih von St. Martin gemeinsam
Am Sonnabend, den 29. Januar beginnt mit der traditionellen Oasenkirmes der 26. Jahrestag der Kirchweihe von Sankt Martin. Nach der Andacht um 14.00 Uhr startet das Unterhaltungsprogramm mit einer ausgiebigen Kaffee-und-Kuchen-Runde. Im bunten und heiteren Abendprogramm ab 19.30 Uhr ist auch die Fusion der katholischen Kirchen in Grünau und Markranstädt ein Thema. Denn bei dem ökumenischen Gemeindeabend feiern diesmal auch die Markranstädter mit.
Die beiden Pfarreien von Leipzig-Grünau und Markranstädt werden seit diesem Jahr gemeinsam verwaltet, perspektivisch
soll es dann nur noch einen Pfarrer geben. Nun sollen erstmal Veranstaltungen der Kirchen »Sankt
Martin«
und »Maria, Hilfe der Christen«
gemeinsan durchgeführt und beworben und damit
die Gemeindearbeit miteinander vernetzt werden. Da ist das 26. Kirchweihfest eine gute Gelegenheit und am 8. September
werden sicher die Grünauer in Markranstädt mitfeiern. Sozusagen »kulkiübergreifend«
.
Einer handfesten Unterschriftenaktion und dem »Kulki«
ist es zu verdanken, dass es in Markranstädt ab
1888 wieder einen katholischen Gottesdienst gab, denn es waren polnische Gastarbeiter katholischen Glaubens die auf dem
Gebiet des heutiges Sees nach Braunkohle schürften. Schließlich sponsorte der in Schlesien zu Reichtum gekommene Carl Unfug
den Bau der katholischen Kirche in Markranstädt, die schließlich am 8.12.1896 eingeweiht wurde. Pfarrer bekam die Gemeinde
erst ab 1926. Erinnert sei hier beispielsweise an Pfarrer Fritz Remy, der aufgrund seines Eintretens für polnische
Kriegsgefangene 1939 verhaftet und ins KZ Dachau gesteckt wurde.
Die Grünauer Gemeinde entwickelte sich seit 1977 mit der Errichtung des Neubaugebietes Grünau in verschiedenen
Provisorien. 1985 wurde mit Hilfe der westdeutschen Kirche, aus den Mitteln des Bonifatiushilfswerkes, das Gemeindezentrum
»St. Martin«
eingeweiht. Die unmittelbare freundschaftliche Nachbarschaft zur ein Jahr früher
geweihten evangelischen Pauluskirche, war dabei durchaus gewollt und schuf die Grundlage für das bis heute andauernde
Vertrauensverhältnis und eine breite ökumenische Zusammenarbeit. 1993 erfolgte die Einrichtung eines christlichen
Kindergartens.
Der Sonntagsgottesdienst, am 30. Januar um 10 Uhr, steht ganz im Zeichen des Kirchen-Geburtstags. Der Chor begleitet die Heilige Messe, anschließend organisieren die Messdiener ein Kirchweih-Café. Das Fest klingt 16 Uhr mit dem Abschlusskonzert aus: In diesem Jahr gastiert das Ensemble Resonantia mit Sängerin Doreen Busch und Lautenspieler Frank Petersen. Das Duo legt seinen Schwerpunkt auf die Darbietung von Musik der Renaissance und des Barock. Alle Veranstaltungen rund um das Kirchweihfest kosten keinen Eintritt und finden in den Räumen der Katholischen Kirche Sankt Martin im Kolpingweg 1 statt.
Info: Bistum Dresden-Meißen