Grün-As
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20 Jahre KOMM-Haus

Dietmar Voigt und Dr. Evelin Müller erinnern sich

20 Jahre lang hätte ich Gelegenheit gehabt, die Erinnerungen an die verrücktschöne Zeit der Gründung des KOMM-HAUSes zu Papier zu bringen, doch nun erlaubt die Alltagshatz lediglich diese wenigen Zeilen: Stolz darauf, dass ich (zusammen mit Tina Heuer und Uwe Walther) solch eine Einrichtung gründen durfte; noch stolzer, dass sie trotz mancher kulturpolitischer Stürme überlebt hat; und hoffend, 's Häusle wird in Zukunft noch lange gebraucht, besucht und die soziokulturelle Zentrale für Jung und Alt in Grünau bleiben. Das KOMM-HAUS, dessen Name Programm und Einladung sei!

Dietmar Voigt, Schauspieler und Regiseur

Als Anfang der 1990er Jahre mein Sohn im Kindergartenalter war, habe ich mich informiert, was es so an Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder und mit Kindern im Umfeld gibt. Da war also das KOMM-Haus mit seinem Angebot an Kinderfilmen und Volkshochschulkursen wie Eltern-Kind-Turnen.

Wir haben uns alle passenden Filme angeguckt, aber der VHS-Sportkurs fiel mangels Anmeldungen aus. Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Ringsherum haben Leute geschimpft und ständig las man irgendwo, dass in Grünau nichts los sei, und dann finden sich nicht mal zehn Mütter mit Kindern zum Turnen?! Lag das wohlmöglich an mangelnder Information und Kommunikation im Stadtteil?

Es gab einen Stammtisch Grünau im KOMM-Haus, wo sich regelmäßig Leute trafen, die sich für den Stadtteil interessierten und die etwas tun wollten. Also war das meine Anlaufstelle und der Ausgangspunkt für viele folgende Aktivitäten im Stadtteil. Der Verein für Kultur und Kommunikation (KOMM e.V.) wurde 1995 gegründet. Als große Aufgabe hatten sich viele Grünauer Akteure auf die Fahne geschrieben, gemeinsam den 20. Jahrestag der Grundsteinlegung für Grünau 1996 zu einem Höhepunkt im Statteilleben und darüber hinaus zu gestalten - was dann auch in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig gelungen ist.

Nach wie vor ist das KOMM-Haus der wichtige Ort für Kultur, Information, Kommunikation, Beteiligung und Diskussion. Kinderfilme gucke ich mir nun allerdings nicht mehr dort an. Aber mein Kalender enthält neben den regelmäßigen Volkshochschulkursen viele KOMM-Haus-Termine von Ausstellungen und Kulturangeboten über Diskussionsforen und Beratungen bis zu privaten Feierlichkeiten.

Dr. Evelin Müller, KOMM e.V. und Agendagruppe Grünau
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