60 Jahre SG Lausen und ein kurzer Ausblick

Zu Beginn dieses Sommers feierte die im Leipziger Südwesten beheimatete Sportgemeinschaft Lausen ihr 60-jähriges Jubiläum. In Rückschau darauf kam es zu einem Gespräch zwischen dem amtierenden Präsidenten Mike Mähler und unserer Reaktion.

Am Wochenende vom 24. bis 26. Juni veranstaltete der Verein sein jährliches Vereinsfest, wobei 2011 zudem das 60-jährige Bestehen Bestandteil der Feierlichkeiten werden sollte. Mit Sportakrobatik des AC Taucha und der Tanzgruppe Dance-Devils sowie musikalischer Untermalung durch Live-Bands (Schwof & Dance) wurde den Gästen ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm geboten. Außerdem gab es natürlich auch für die kleineren Besucher allerhand zu bestaunen. An den Infoständen der Feuerwehr aus der Region und des ASB-Rettungsdienstes konnten sich die Kinder näher mit Technik und Ausrüstung vertraut machen. Vor allen Dingen Kinderdisco und Lampionumzug sorgten selbstverständlich für Begeisterung.

Am Samstagabend konnten sich die Gäste zudem über das Feuerwerk freuen. Auch aus fußballerischer Perspektive kamen die Besucher des Vereinsfestes auf ihre Kosten. Neben den Freundschaftsturnieren der E- und F-Jugend und Spielen der Jugendmannschaften der Bambinis sowie der A- und D-Jugend und der Senioren, stellte das Freundschaftsspiel der Herrenmannschaft gegen die Auswahl der BSG Chemie Leipzig den sportlichen Höhepunkt des Vereinsfestes dar. Doch blicken wir zunächst zurück auf die vergangenen 60 Jahre:

Die SG Lausen wurde 1951 gegründet. Nach einigen Jahren in unteren Ligen entwickelte sich der Verein zur sogenannten »Fahrstuhlmannschaft« zwischen 1. und 4. Kreisklasse. Bereits damals war die Jugendabteilung der Sportgemeinschaft stets auch immer ein ertragreiches Becken für neue Spieler der ersten Mannschaft. So war es oft genug möglich, das Rückgrat des Teams durch Kräfte aus den eigenen Reihen zu bilden. Besonders der Aufstieg bis zur Bezirksliga konnte mit dem großen Angebot an jungen fußballverrückten Nachwuchsspielern ermöglicht werden. Dies konnte unter anderem durch die Entstehung des Neubaugebietes Grünau erheblich zum Erfolg des Vereins beitragen.

An die erfolgreichste Phase der SG Lausen während der 90er Jahre, als die SG von 1991 bis 1995 eine Bezirksligamannschaft stellte, schlossen sich durch einen wirtschaftlichen Umbruch bedingt, zwei Jahre Bezirksklasse an. Nach einigen Jahren mit ungünstigeren wirtschaftlichen Bedingungen hat sich der Verein als Stadtligamannschaft etabliert. Die SG ist heute ein reiner Fußballverein mit 189 Mitgliedern und verfügt über zwei Herrenmannschaften, ein Damenteam, die Senioren und natürlich die Jugendmannschaften von D- bis F-Jugend sowie die Bambinis. Besonders die Jugend ist für den Verein auch heute noch von besonderer Bedeutung, um der ersten Mannschaft auch weiterhin den erforderlichen Nachschub zur Verfügung stellen zu können.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt leben 90 bis 95 Prozent der Vereinsmitglieder in Grünau und in der Tat stellt das Grünauer Umfeld eine besondere Quelle für den Lausener Nachwuchs dar. Aber selbstverständlich wirkt auch das Umland im Südwesten als Einzuggebiet für die Jugendabteilung. Kontinuität, Spaß und Leistung sollen die Schlagworte für die gegenwärtige und zukünftige Entwicklung des Vereins sein. Die Bildung einer kompletten Nachwuchsabteilung mit allen Teams auf Stadtliganiveau steht im Vordergrund der Bemühungen. Wobei weniger der Bevölkerungsrückgang im Stadtteil Grünau an sich, sondern eher die Schulschließungen im Umfeld der SG Probleme bereiten. Der Zulauf wie beispielsweise in den 80er Jahren ist heute schlicht und einfach nicht mehr in gleichem Umfang vorhanden.

Dennoch hat der Verein die Orientierung, als Anlaufstelle für Jugendliche aus der Umgebung zur Verfügung zu stehen, nicht aufgegeben. Auch aufgrund des Wegfalls anderer Freizeitmöglichkeiten für junge Menschen. In dem seit drei Jahren existierenden Leitbild wurde 60 Jahre SG Lausen und ein kurzer Ausblick der Leistungsgedanke beziehungsweise die Leistungsorientierung und das Augenmerk auf die Jugendarbeit festgeschrieben. Wie viele kleine Vereine ist auch die SG Lausen in wirtschaftlicher Hinsicht auf die Unterstützung der öffentlichen Hand angewiesen. Neben den besonders wichtigen Zuschüssen für die Jugendarbeit, stehen ABM-Kräfte für die Mitarbeit im Verein zur Verfügung, wobei diese Form der Unterstützung den Stand der 90er Jahre heute natürlich nicht mehr erreichen kann. Zusätzlich sind selbstverständlich auch die ehrenamtlichen Helfer zu erwähnen, welche in ihrer Freizeit der Sportgemeinschaft zur Verfügung stehen.

Ein besonderes Problem besteht allerdings darin, dass der Spiel- und Trainingsbetrieb fast aller Teams auf dem einzigen Großplatzrasen des Vereinsgeländes stattfinden muss. 1996 stellte die Stadt Leipzig die Bereitstellung einer Sportvorbehaltsfläche in Aussicht. Bereits im Januar 2000 plante das Rathaus ein Sportgelände mit drei Großfeldern, zwei Kleinfeldern und umliegender Infrastruktur auf der Fläche zwischen Straße am See und Kulkwitzer See. Hauptpächter des Geländes sollte die SG Lausen werden.

Damals war man seitens des Vereins bereit, zur Finanzierung der Pacht, das bisherige Trainingsgelände zu veräußern. Diese Pläne konnten aus unterschiedlichen Gründen nicht umgesetzt werden. Immerhin ist es durch Gelder des Konjunkturpaketes II möglich geworden, die SG durch die Entstehung eines Kunstrasenplatzes in unmittelbarer Nähe zum Verein, in logistischer Hinsicht zu entlasten. Das Projektsportförderprogramm der Stadt Leipzig erlaubt die Realisierung des Projektes bis 2015. Aber auch im Kleinen gibt es die Möglichkeit den Verein bei der Umsetzung der Kunstrasenpläne zu unterstützen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage des Vereins unter www.sglausen.de (Projekt Kunstrasen).