In Grünau wird derzeit fleißig gewerkelt – nicht nur an Häusern und Straßen, was offensichtlich und in der wärmeren Jahreszeit nicht ungewöhnlich ist. Weniger öffentlich hingegen – da zunächst nur gedanklich – ist die Arbeit in Leipziger Amtsstuben. Seit Monaten beschäftigen sich verschiedene Behörden mit den kommunalen Strukturen im hiesigen Stadtteil.

Neben der Erarbeitung eines Integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes als Ergänzung zur 2007 aufgelegten Entwicklungsstrategie 2020, befasst(e) sich die Verwaltung mit drei konkreten Projekten: dem neuen Betreiberkonzept der Völkerfreundschaft, der Evaluation des KOMM-Haus-Konzeptes sowie der Etablierung eines Bildungsund Bürgerzentrums.

Völkerfreundschaft

Zumindest Erstgenanntes ist nun erarbeitet und soll im September durch den Stadtrat beschlossen werden – beinah ein Jahr nach der ursprünglich geforderten Frist.

Die Neukonzeption wurde erforderlich, nachdem es massive Beschwerden seitens verschiedener Nutzer an der Vermietungs- und Umgangspraxis des Jugendamtes gab. Hinzu kam der Wunsch vieler Grünauer, die Völkerfreundschaft, die über den größten Veranstaltungsraum im ganzen Stadtteil verfügt wieder für mit kulturellem Leben zu füllen.

»Grün-As« berichtete in den Ausgaben März und August 2014 zur Problematik. Was zunächst mit neuer Raumkonzeption und zusätzlich geschaffener Stelle für einen Veranstaltungsmanager ganz positiv klingt, hatte für den »TSV 76« als größten Nutzer der Einrichtung Ende Juni eine bittere Konsequenz: Ihm wurden die bislang genutzten Räumlichkeiten binnen einer Woche wegen Eigenbedarf gekündigt.

Der im Ausgleich angebotene große Saal sei laut Aussage der Vereinsspitze ungeeignet und daher schon immer abgelehnt worden. Rentner, Kinder und Menschen mit körperlichen Einschränkungen trainieren seither im Freien. Der Verein kündigt nun eine Petition an, sollte es keine Nachbesserungen geben. »Grün-As« wird im September ausführlicher berichten.

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