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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Miltitzer Chronik

1. Teil: von 1900 bis 2015

1901 – 1913 entsteht die für Miltitz heute so charkteristische Werksiedlung der Firma Schimmel & Co nach Plänen des Leipziger Architekten Professor Max Bösenberg. Die Häuser für Arbeiter und Vorarbeiter sowie die Villen für Beamte unterscheiden sich äußerlich an der Größe der Gebäude und Grundstücke. Heute sind sie aufwändig und denkmalgerecht saniert.

1901 Kleinmiltitz erlebt einen großen Aufschwung, als sich die Firma Schimmel & Co niederlässt. Sie baut 1904 einen Bahnhof und eine Post.

1902 wird die Schule erweitert.

1905 Am 16. Februar besucht der sächsische König Friedrich August die Firma Schimmel & Co und wird von den Miltitzern begeistert empfangen.

1907 wird Groß- und Kleinmiltitz zu einer Kirchgemeinde vereinigt und durch Pfarrer Dr. Schlenderlein betreut.

1908 wird die Kirche gründlich renoviert. Ein neues Seitenschiff und eine Empore werden eingebaut, die Wände werden stilvoll ausgemalt, eine Dampfheizung wird eingebaut. Die Mittel stellt Geheimrat Fritzsche zur Verfügung. wird der zweieinhalb Hektar große Walfriedhof eingeweiht.

1910 lässt Geheimrat Fritzsche von Schimmel & Co eine Begräbniskapelle erbauen.

1911 bekommt der Innenraum des Gotteshauses eine Gasbeleuchtung.

1913 wird die Schule 6-klassig. Zwei ständige und ein Hilfslehrer sind dort tätig.

1914 entsteht die Kirschbergsiedlung.

1925 Am 14. September 1925 wird die Buslinie Nr. 8 von Lindenau nach Markranstädt eingerichtet. Die Haltestelle für Miltitz ist am Wasserwerk, alte Landstraße.

1926 kommen durch das Anwachsen der Einwohnerzahl Handwerker und Gärtner nach Miltitz. Es gibt in Großmiltitz sieben und in Kleinmiltitz sechs Gärtnereien. Die Zahl der Bauern hingegen nahm ab: In Kleinmiltitz gab es nur noch drei, in Großmiltitz immerhin noch 14.

1934 Groß- und Kleinmiltitz werden am 3. Januar zu einer Gemeinde vereinigt. Diese zählt 1534 Einwohner. Beide hatten bis dato jeweils einen eigenen Gemeinderat und Bürgermeister.

1935 wird die Nudelbude (Querstraße) zu Wohnungen umgebaut.

1936/37 entstehen in der Kirschbergsiedlung 34 Kleinsiedlungshäuser.

1941 wir die Feuerwehr neu gegründet und zur Brandbekämpfung sowie bei Bombenangriffen in Leipzig mit eingesetzt.

1945 rücken am Abend des 18. April amerikanische Truppen in Miltitz ein. Ein schwerhöriger Bürger wird dabei erschossen. wird am 6. Oktober die CDU gegründet und hatte in Miltitz zehn Mitglieder. wird Gutsbesitzer Arthur Steyer enteignet.

1946 finden im Oktober Wahlen statt. Die SED erreicht acht Wahlkandidaten, die CDU ebenso viele. Der Bürgermeister wird dennoch von der SED gestellt, weil die Partei 100 Stimmen mehr erhalten hatte.

1946/47 stellt die CDU den stellvertretenden Bürgermeister. Die Schulreform und Bodenreform werden durchgeführt. 57 Behelfsheime werden abgebaut. Die Schulküche wird eingeführt.

1948 wird die Firma Schimmel & Co verstaatlicht und in VEB Schimmel und Co umbenannt.

1950 wird die Schulstraße, die Wilhelm-Pieck-Straße und die Geschwister-Scholl-Straße bis zum Bahnhof gepflastert.

1951 wird der Schulhort im Haus Apreck eingerichtet. Am 1. März fährt die O-Buslinie B erstmals nach dem Krieg wieder nach Miltitz.

1956 wird der Kulkwitzer Tagebau nach Miltitz/Markranstädt ausgeweitet. Der VEB Schimmel und Co wird in VEB Chemische Fabrik Miltitz umbenannt.

1957 wird am 24. August durch die Verlegung der F 87 die O-Buslinie B neue trassiert und fährt erstmals durch den Auenweg in Miltitz.

1959 1959 wird der als Wahrzeichen der Firma Schimme & Co 1936 auf der Verwaltungsgebäude errichtete lebensgroße, aus Kupferblech getriebene Schimmel heruntergenommen und in das Gestüt Graditz überstellt. Dort befindet er sich noch heute.

1960 wird der Gasthof »Rosensäle« renoviert. In der Triftstraße werden neue Wohnungen gebaut. Mit Gründung der LPGs gibt es keine Privatbauern mehr.

1961 wird die zehnklassige Oberschule eingerichtet.

1963 wird unter Leitung des Wehrleiters Martin Wagner und mit Beteiligung aller Feuerwehrmitglieder ein neues Feuerwehrhaus errichtet.

1967 wird die Miltitzer Bockwindmühle abgerissen. Letzter Müller war Herr Bude. Dann übernahm Herr Felgentreff das Gebäude und die Wohnung. Im Zuge des Baus von Grünau siedelte er sich in der ehemaligen Gärtnerei Kurt Engler an.

1969 wird das Braunkohletagebaurestloch durch den Rat des Bezirkes zum Naherholungsgebiet erklärt. wird der Volkschor Miltitz gegründet.

1970 werden ca. 20.000 Gehwegplatten durch die CDU-Ortsgruppe und weitere Helfer vom Bahnhof Miltitz bis zur Bushaltestelle Geschwister-Scholl-Straße sowie in der Kirchgasse verlegt.

1971 schließt das Naturbad.

1972 wird das Haus der Chemiearbeiters eingeweiht. Der VEB Chemische Fabrik Miltitz wird Stammbetrieb des VEB Chemisches Kombinat Miltitz.

1973 wird der Kulki teilweise auf Miltitzer Flur eröffnet.

1975 wird der O-Busverkehr eingestellt und durch Kraftomnibusse ersetzt. Die Kleingartensparte »Miltitz am See« entsteht.

1976 wird der Grundstein für das geplante Neubaugebiet Grünau verlegt.

1977 wird im Kindergarten ein Erweiterungsbau für Sanitäranlagen eingerichtet. In der Hermann-Starke-Straße wird eine neue Trafostation gebaut und neue Kabel für Licht gelegt.

1978 entstehen auf der Wiese des Grundstückes von Herrn Witsche Eigenheime.

1979 muss die Gemeinde Miltitz beiderseits der Lützner Straße 163 Hektar Flur an die Stadt Leipzig abtreten, die zum Bau des WK VII benötigt werden. Damit verliert Miltitz auch die Kirschbergsiedlung.

1980 wird der Zschampert in Höhe des Chemischen Werkes umverlegt.

1984 nehmen die Straßenbahnlinien 12 und 33 den Betrieb bis Miltitz auf.

1992 schließt das Miltitzer Postamt.

1992/93 wird der alte Dorfkern von Großmiltitz an die Abwasserentsorgung angeschlossen.

1993 kauft Bell Flavor & Fragrances von der Treuhand die ehemaligen Chemischen Werke Miltitz.

1993-95 entsteht die Wohnanlage Buchenhof, dafür wird die alte Schule abgerissen und der Dorfplatz neu gestaltet.

2002 werden die Zschampertbrücken während des Hochwassers im August überschwemmt. Das Wasser läuft über die Brücken, der Parkteich wird über flutet und das Wasser steht bis auf die Geschwister-Scholl- Straße, Felder südwestlich von Leipzig stehen unter Wasser, ebenso die Bahnlinie, Wohnungen im Buchenhof im Erdgeschoss werden überflutet und fast alle Keller in Miltitz.

2014 schließt die letzte Miltitzer Gaststätte »Lindenquelle«.

2014 schließt die Sparkasse in Miltitz.

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