Endlich: Park wird wachgeküsst
Am 24. Juni startet Kunst- und Kulturmarathon im Schlosspark
Die Grünauer kennen ihn als lauschiges Plätzchen, in dem man herrlich die Seele baumeln lassen kann: Der Robert-Koch-Park ist mit seinen verschlungenen Wegen, uralten Bäumen, versteckten Kunstobjekten und schönen Wiesen einer der idyllichsten Orte im Stadtteil. Nur leider schlummert das zum St.-Georg-Klinikgelände gehörende Kleinod samt dazugehörigem Schloss, welches eigentlich »Sacksche Villa« heißt, seit vielen Jahren im Dornröschenschlaf und wartet sehnsüchtig auf den erlösenden Kuss.
Dieser kommt leider noch nicht von verantwortlicher Seite – dafür haben sich KOMM-Haus und KOMM e.V. in der Vergangenheit bereits mehrfach mit verschiedenen Veranstaltungsformaten als Prinz versucht. In diesem Jahr haben sie sich mit dem Haus Steinstraße Verstärkung geholt und werden Ende Juni, Anfang Juli dem Park zwei Wochen lang kulturelles Leben einhauchen.
Die Idee entstand 2016, als die Initiatoren des Grünauer Jubiläumsjahres nach einer Fortsetzung der damaligen Festwoche suchten. Mit dem Robert-Koch-Park hat man nun den perfekten Ort dafür gefunden. Dank der Unterstützung des St.Georg-Klinikums kann die große Wiese hinter dem Parkschloss, aber auch der wunderschöne Festsaal und das Foyer bespielt werden.
Für die jüngeren Stadtteilbewohner gibt es neben dem fast 14-tägigen Ferienangebot »Stadt in der Stadt« der Spiel- und Lernwerkstatt vom Haus Steinstraße, zweimal eine »Musikarawane« sowie das Figuren- und Objekttheater »Ritter Rost« mit Jan Mixsa auf dem Gelände zu erleben.
Die erwachsenen Besucher können sich unter anderem auf die Weltpremiere von »Die Schöne und das Biest« von und mit dem Unternehmen Bühne freuen. Die freche Theatercombo um Regisseur und Schauspieler Tilo Esche hatte bereits im vergangenen Jahr mit dem »Glöckner von Notre Dame« für jede Menge spaßiger Unterhaltung im Park gesorgt, bevor das Stück traditionell im Gohliser Schlösschen aufgeführt wurde.
Theatralisch wird es auch mit Jan Mixsa und seinem Werk »East-Rider«. Er widmet sich gewohnt urkomisch den ostdeutschen Befindlichkeiten. Man darf gespannt sein. Natürlich kommen auch all die Cineasten nicht zu kurz. Passend zum Klinik-Ambiente kommt der anrührende Film »Honig im Kopf« mit Didi Hallervorden und Til Schweiger auf die Leinwand im Festsaal, mit dem das Kunst- und Kulturevent am 24. Juni, um 20 Uhr auch offiziell eröffnet wird.
Fans der vergessenen Orte, konkret der Leipziger Industriekultur kommen ganz sicher bei den Kurzdokumentarfilmen mit Kultstatus vom »Overlight«-Filmteam um Enno Seifried auf ihre Kosten. Für die Leipziger Senioren gibt es einen Operettennachmittag mit Jan Hruby und Sebastian Fuchsberger am 25. Juni.
Den Abschluss bildet ein Mitsing-Nachmittag am 9. Juli mit mehreren Gesangsensemblen. Somit ist für jedes Alter und jeden Geschmack etwas dabei bei der Festwoche »Kunst und Kultur im Schlosspark«, die außer von obengenannten Veranstaltern auch durch das Kulturamt der Stadt, vom Klinikum »St.Georg« und der WBG Kontakt hilfreich unterstützt wird. Lasen Sie sich von der Muse küssen und küssen Sie mit.
Uwe Walther