Licht an, Kamera ab!
Foto-Video-Workshop und neue VDST-Instruktoren am Kulkwitzer See
Kein Postkartenwetter, etwas grauer Himmel und doch könnte der Text neben der Briefmarke an die Daheim - gebliebenen lauten: »Viele Grüße, das Wetter ist gut, das Essen schmeckt, und unter Wasser ist jede Menge los. Die Kurse sind interessant, und alles hier macht riesig Spaß.« So zumindest das kurze Fazit des Workshop-Wochenendes am Ostufer des bekanntesten mitteldeutschen Tauchgewässers.
»Bin ich hier richtig?« fragte einer der Teilnehmer, der einen Kurs DTSA Foto 1 belegte, als er feststellte, dass einige Fotografen und Filmer an dem Wochenende Instruktoren werden wollten. »Natürlich!«, denn genau das sollte an den drei Tagen erreicht werden: keine Eitelkeiten, alle in einer großen Runde im Erfahrungsaustausch vom Anfänger bis zum Profi. So hatten die Videografen Neues für die Fotografen, und die »Filmer« schauten den »Knipsern« über die Schulter. Einsteiger willkommen!
Auf der Eckbank im Vereinsraum
Dicht zusammengerückt und gemütlich mit Ausblick auf das Wasser saßen wir zwischen Beamerleinwand und Basisbetrieb – die Fotografen im größeren Gemeinschaftsraum und die Videografen im etwas kleineren Schulungsraum der Tauchbasis der Leipziger Delphine. Während »Reini« unsere Pressluftflaschen füllte, referierten die Fotografen über Bildbearbeitung, Fototechnik, umweltgerechtes Tauchen, Makrofotografie, Tauchsicherheit sowie Wartung und Pflege der Ausrüstung. Die Videografen nebenan erlernten ebenso einige Grundlagen wie Drehbuchaufbau, Nahaufnahme und Totale sowie Schnitt, Vertonung oder Kurzfilmerstellung. Ob Unterkunft oder Ausbildungsort – um uns herum war alles von den Veranstaltern perfekt organisiert. Doch alle Teilnehmer dachten dasselbe: Was wird beim Tauchen wohl zu sehen sein, wenn uns das Boot an Tauchplätze hinaus fährt, die nur mit Mühe oder gar nicht von den Einstiegstellen am Ufer aus zu erreichen sind? Sind die Welse schon da?
Bootstauchgänge im See
Das Alu-Boot der DLRG mit Rettern in orange-gelben Anzügen stand zur Tauchausfahrt bereit. Am Samstag ging es zwischen den Referaten quer über den See zur Flachwasserzone in der Nähe des »Ayers Rock«, zur »Brücke« oder auf dem schnellsten Weg zu einer der riesigen Plattformen. Fische waren da: Karpfen, Schleien, Hechte, und einige Barsche auch. Andauernd blitze es aus allen Ecken; das Dauerlicht der Filmer leuchtete die versunkenen Bäume an. Der kleine Wels war im Versteck an der Plattform, doch leider konnten ihn nicht alle entdecken. Dennoch gab es genug Motive, auch wenn sich ab und zu die Teilnehmer gegenseitig fotografiert oder gefilmt haben. Etwas im Hintergrund geblieben, achteten die Prüfer trotzdem auf umweltgerechtes Tauchen.
Büffeln für den Prüfungsbogen
Am Sonntagmorgen vor dem zweiten Teil der Referate wurde von Land aus getaucht. Danach war es so weit: Die Prüfungsfragen auf den vorgefertigten Bögen waren zu beantworten. Am Nachmittag konnten Joachim Schneider und Christoph Giese allen Teilnehmern gratulieren – BESTANDEN!
Fazit
Ganz gleich welche Vorkenntnisse, welchen Ausbildungsstand und welche Kameratechnik jeder einzelne Teilnehmer mitbrachte, für jeden war es ein gelungenes Wochenende, an welchem nicht nur erfolgreich brevetiert werden konnte, sondern auch neue Kontakte und Freundschaften geknüpft worden sind.
Der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) e.V. hat nun einige Foto- und Video-Instruktoren mehr, die in ihren jeweiligen Landesverbänden interessierte Taucher begeistern und ausbilden können. Mit Sicherheit folgt eine Fortsetzung solcher Workshop-Wochenenden, nachahmen erwünscht!
Heiko Pludra