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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Kleine Schüler und große Künstler

85. Schule stellte Ergebnisse ihrer Projektwoche vor

Im Februar hatte sich die 85. Schule an der Ratzelstraße in ein gigantisches Atelier verwandelt. Im Rahmen einer fächerverbindenden Projektwoche waren die rund 270 Grundschüler »Künstlern auf der Spur«. So zumindest lautete das offizielle Motto, bei dem sich jede der insgesamt 14 Klassen einen großen Kunstschaffenden »vornham«, dessen Epoche erkundete sowie Werke studierte und sich schließlich selbst an ihnen probierte. Entstanden sind ganz zauberhafte Exponate – Bilder, Skulpturen und Plakate, die vom 15. bis 19. Mai im gesamten Schulhaus präsentiert wurden und von interessierten Eltern, Großeltern und Geschwistern bestaunt werden konnten.

»Die Idee, das Thema aufzugreifen, hatte zunächst rein pragmatische Gründe«, verrät Lehrerin Juliane Menke. So müsse der Kunstunterricht aufgrund personeller Schwierigkeiten oft zurückstecken. Umso größer war die Freude, als sich das Lehrer-Kollegium für den Themen-Vorschlag der beiden Kunstpädagoginnen Juliane Menke und Katharina Ksoll entschied. »Mal eine ganze Woche Zeit haben und kreative Arbeiten zu Ende bringen. Das war wirklich toll«, ist Menke begeistert.

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Künstlern auf der Spur

Was die junge Frau noch heute in Verzückung bringt, stellte manch einen Fachlehrer zunächst vor gewisse Probleme. Mathe und Kunst – wie geht das eigentlich zusammen? Beispielsweise in dem man sich mit geometrischen Formen beschäftigt, wobei sich Picassos Werke hervorragend anbieten. Die Erarbeitung eines Zeitstrahles, bei dem die Mädchen und Jungen in längst vergangene Jahrhunderte eintauchen konnten, sind ebenso klassische Mathematik, wie Da Vincis goldener Schnitt. Die Möglichkeiten, sich auf allen Ebenen der Kunst zu nähern beinah endlos.

»Wir hatten aber auch eine fantastische Unterstützung«, lobt Kollegin Andrea Kislat das Engagement der beiden Kunst-Lehrerinnen, die nicht nur eine Vorauswahl der Künstler trafen, sondern auch jedem Lehrer eine Mappe mit den nötigen Informationen an die Hand gaben, Materialien bereitstellten und stets für Fragen ein offenes Ohr hatten.

So viel Enthusiasmus steckt natürlich an und so waren am Ende alle – Lehrer wie Kinder – schwer begeistert von der Kunst im Allgemeinen sowie der eigenen Kreativität und mächtig stolz auf die Ergebnisse, die eigentlich im Allee-Center einer großen Öffentlichkeit präsentiert werden sollten. »Es ist ein wenig schade, dass das nicht geklappt hat«, meint Kislat. »Aber mit dem Museumsrundgang in unserer Schule, konnten wir die vielen fantasievollen Exponate trotzdem noch einmal sichtbar machen.« Und so reihen sich goldene Klimt-Damen und versetzte Picasso-Gesichter auf A4-Format neben lustigen Mona-Lisas, riesigen gemalten Haring-Figuren und rundlichen de Saint Phalle-Skulpturen. Beinah schöner als die Originale.

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