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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Dahlienstraße 75b

Mieter haben den Sinn einer Hausgemeinschaft wieder entdeckt

Hausgemeinschaften, ein freiwilliger Zusammenschluss von Mietern zum gemeinsamen Handeln, waren zu DDR-Zeiten in Wohnanlagen, wie zum Beispiel auch hier in Grünau, ein Muss. Sie wurden sogar kommunal gewürdigt, unter anderem mit dem Titel »Vorbildliche Hausgemeinschaft«. Hiervon sind die Mieter der Wohnanlage in der Dahlienstraße 75 b noch weit entfernt, allerdings ist man schon zum gemeinsamen Feiern bereit.

Leider hat die Mehrzahl der Bewohner der seniorengerecht ausgebauten Wohnanlage ein gesundheitliches Problem. Viele sind behindert und auf Pflege angewiesen, eine Migranten-Familie ist erst kürzlich eingezogen, es leben aber auch nichtbehinderte Bürger in dem Haus. Nun trafen sich viele Mieter am ersten Advent-Wochenende bei Kaffee, Tee und Stolle zum Kennenlernen und um gemeinsam Weihnachtslieder zu singen.

Gudrun und Wolfgang Börner luden ein und sorgten für das weihnachtliche Ambiente, Klara Bauer spielte Klavier und Marlies Jurgeleit begleitete den weihnachtlichen Gesang mit ihrer Flöte. Als dann noch die Weihnachtsfrau mit dem gefüllten »Gabensack« und Glockenläuten durch das Haus lief, staunten nicht nur die beiden ausländischen Neumieter.

Es leuchteten vor allem die Kinderaugen vom vierjährigen Leander und seinem jüngeren Bruder Jannis, die wie auch die Erwachsenen von der Weihnachtsfrau beschenkt wurden. »Es war ein toller Nachmittag«, resümierte die 82-jährige Christa Beigang. Sie lebt seit 2013 in dem Haus und erinnert dabei an so manches Erlebnis in einer früheren Hausgemeinschaft.

»Wir sollten uns in dieser Gemeinschaft wieder treffen«, äußerte Matthias Beyer, der den Ausbau der heutigen Wohnanlage, die an die Kindereinrichtung grenzt, miterlebt hat und nach Fertigstellung hier eingezogen ist.

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