Spitzensportler mit Spitzengeschwindigkeiten
Duncan Gaida
In unserem Stadtteil wohnt ein Spitzensportler: Duncan Gaida holte im Sommer bei der Jugend-Europameisterschaft in Istanbul zwei Silbermedaillen, eine über 800, die andere über 1.500 Meter! Der Grünauer, der im Oktober seinen 17. Geburtstag feiern wird, betätigt sich seit fünf Jahren als Flossenschwimmer (Finswimmer) und trainiert beim SC DHfK.
Was aber ist Finswimming? Laut Duncans Verein »die schnellste Möglichkeit, sich aus eigener Kraft im Wasser fortzubewegen. Mithilfe der sogenannten Monoflosse erreichen wir Spitzengeschwindigkeiten von deutlich über drei Metern pro Sekunde. Dabei bewegen wir uns delfingleich an der Wasseroberfläche oder noch schneller darunter. Daher ist unser Sport auch bekannt als Speeddiving oder Flossenschwimmen.«
Begonnen hat alles ganz normal, das heißt ohne Flossen. Als Duncan vier Jahre alt war, erwarb er das Schwimmabzeichen »Seepferdchen«. Später versuchte er sich, wie es fast alle Jungs einmal tun, im Fußball, kehrte allerdings recht schnell ins Wasser zurück. Das ist sein Element und Schwimmen seine Leidenschaft.
Irgendwann erreichte ihn seitens der Trainer folgender Vorschlag: Versuch es doch mal mit Flossen! Duncan probierte es, hatte Spaß daran und kam von dieser Sportart nicht mehr los. In der Halle werden Distanzen zwischen 50 und 1.500 Metern geschwommen, im Freien sind die Strecken sogar 2.000 und 6.000 Meter lang.
Wenige Wochen vor dem doppelten Silber-Triumph in Istanbul startete unser Grünauer bei der Weltmeisterschaft der Erwachsenen in Belgrad und belegte einen 7. (über 1.500 Meter) und einen 9. Platz (800 Meter). Er gehört der Deutschen Nationalmannschaft sowie der Deutschen Jugend- Nationalmannschaft an. In letzterer ist jedoch in wenigen Tagen für ihn Schluss, denn ab 17 gilt er als erwachsen.
Jetzt schon darf sich der freundliche Sportgymnasiast Deutscher (Erwachsenen-)Meister über 800, 1.500 und 6.000 Meter nennen und jeweils auch Deutscher Jugend-Meister. Und damit das mit den Erfolgen so weitergeht, fährt er täglich in die Schwimmhalle in der Mainzer Straße zum Training, außer sonntags – da finden die Wettkämpfe statt, wie zum Beispiel der 19. Internationale Leipziger Sprintpokal im Fin swimming am 25. November.
Nach der Schule möchte Duncan die Flossenschwimmer-Laufbahn gern auch beruflich weiterverfolgen, am liebsten in einer Sportfördergruppe der Bundeswehr oder der Polizei. Als Pendant zur regelmäßigen körperlichen Auslastung hört er Musik, spielt auf der Playstation und dem Smart phone oder lehnt sich im Haus seiner stolzen Eltern vor dem Fernseher zurück.
Bert Hähne