Neuer Pfarrer in Grünau
Pech - ein Glücksfall für Grünau
Am 19. März 2000 wurde Pfarrer Andreas Pech aus Mockau in sein neues Amt als Pfarrer der evangelischen Paulus-Kirchgemeinde Grünau eingeführt. Er arbeitet mit den Pfarrern Möbius und Zeitz zusammen. Die Gemeindeglieder Frau Lange und Herr Mohrmann stellten dem neuen Pfarrer einige Fragen:
Welche Gründe haben Sie bewegt, sich um die Grünauer Pfarrstelle zu bemühen?
Ich
habe in den Vorgesprächen zur Bewerbung zwei Dinge festgestellt: Einerseits gibt es in der
Grünauer Gemeinde ein gutes Team. Es läuft nicht gegeneinander, sondern miteinander. Ich habe
die letzten zehn Jahre allein oder in sehr kleinen Gruppen gearbeitet. Da wurde es mir wichtig,
in ein Team zu gehen.
Andererseits gibt es einen sehr offenen und kritischen Kirchenvorstand. Die Veränderungen
und Probleme im Stadtteil und in der Kirche werden aufmerksam wahrgenommen. Und es ist die
Bereitschaft da, neue Wege zu gehen. Das hat sicher auch etwas mit der Entstehung der Grünauer
Gemeinde zu tun. Vor 20 Jahren ist hier bei Null begonnen worden. Ein Mitglied unserer Gemeinde
sagte mir über die Anfangszeit: »Können Sie sich vorstellen, was es für ein Gefühl ist, die
eigene Kirche mit den eigenen Händen zu bauen?!«
In einer immer noch jungen und beweglichen Gemeinde zu arbeiten, ist eine spannende Sache. Die evangelische Paulusgemeinde und die katholische Gemeinde Sankt Martin befinden sich in enger Nachbarschaft, so dass die Zusammenarbeit hier vielleicht einfacher ist als anderswo.
Welche Erfahrung haben Sie auf diesem Gebiet?
Eine so enge Zusammenarbeit wie hier
in Grünau habe ich bisher nicht erlebt. Doch in meiner früheren Gemeinde gibt es eine intensive
Partnerschaft mit einer anglikanischen Gemeinde im Raum Birmingham. Dazu gehören gegenseitige
Besuche, gemeinsame Gottesdienste und Arbeitstreffen. Die Erfahrung dabei: Es ist schön und
wichtig, über den Tellerrand zu schauen.
Pfarrer Andreas Pech
- Jahrgang 1957
- geb. in Pirna, Dresdener
- Studium in Naumburg und Leipzig
- verheiratet, 5 Kinder
Viele Menschen haben den Kontakt zur Kirche verloren. Für die Kirchgemeinden ist es deshalb wichtig, offen für die Anliegen zu sein, welche die Menschen im jeweiligen Umfeld bewegen.
Wie stellen Sie sich Ihre Rolle als Ansprechpartner für Grünauer Bürger vor?
Die
ersten Schritte in einem neuen Umfeld bestehen darin, die Augen auf zu machen: Sehen, was los
ist. Fragen, was erwartet wird. Das bedeutet natürlich, dass man zu den Leuten hingeht. Besuche
sollen für mich ein Schwerpunkt sein und bleiben. Ein weiterer Punkt: Wer Fragen hat, Sorgen,
Nöte, der kann sich jederzeit melden. Denn für Seelsorge und Hilfe in akuten Notlagen ist der
Pfarrer da.
Das gilt nicht nur für die Mitglieder der Kirchengemeinden, sondern für alle
Grünauer Bürger. Daneben ist Information über die Kirche wichtig. Denn Kirche ist offener und
näher an den Fragen dran als oft wahrgenommen wird. Es geht immer darum, was Glaube in der
konkreten Situation bedeutet.
Wo gibt es Hoffnung? Was ist zu tun? Wogegen ist zu protestieren? - im Namen Jesu und im Namen der Menschlichkeit. Das Wissen über den Glauben und über die evangelische und katholische Gemeinde muss größer werden.
Wir wünschen Pfarrer Pech für sein Wirken Gottes Segen.
Weiter>>>