Grün-As

Neptunfest der Tauchschule Delphin am Kulkwitzer See

Neptun vergaß Petrus Bescheid zu sagen

Nachdem Neptun sich nun fast ein Jahr lang mit der Planung seines Festes bei der Tauchschule Delphin am Kulkwitzer See beschäftigt hatte, vergaß er im letzten Moment Petrus Bescheid zu sagen. Somit hatten die Veranstalter an alles gedacht und ein reichhaltiges und gut organisiertes Programm zusammengestellt, was von vielen Helfern unterstützt wurde, nur leider nicht vom Wetter.

Bild Den Gästen und Zuschauern konnten aber trotz des Regenwetters zahlreiche Attraktionen geboten werden, und auch Neptun taufte seine Opfer. Für die Kleinsten war Ev’s Malstraße das ganze Wochenende ein Anlaufpunkt, auch wenn sie dieses Jahr in einem Zelt aufgebaut war. Für die Großen war zwei Tage lang ein Showprogramm auf der im Wasser stehenden Bühne zu sehen. So trat z.B. die Tanzgruppe Tabu mit mehreren Formationen auf und konnte das Publikum vor der Tauchschule begeistern. Das Jugendblasorchester sorgte nach seinen Spielversuchen unter Wasser an diesem Wochenende wieder über Wasser für Stimmung. Aber auch für Action war gesorgt. So konnte die Jüngstengruppe der Feuerwehr Lindennauendorf ihr Können bei einer Löschübung unter Beweis stellen. Die Vorführung der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) erinnerte die Zuschauer ein wenig an Baywatch. Nachdem auf einem altem Boot ein Motor explodiert war, und sich die Besatzung durch einen Sprung ins Wasser von Bord flüchtete, konnten sie durch die Retter der DLRG sicher an Land gebracht werden und wurden dort von Sanitäterinnen versorgt.

Selbstverständlich waren auch die Zuschauer gefordert und durften ihre Geschicklichkeit beweisen, so z.B. beim Bierkastensteigen. Und damit der Gewinner seinen Preis, einen Rundflug über Leipzig, auch unbeschadet antreten konnte, wurden alle Teilnehmer durch die Feuerwehrleute der Westwache abgesichert. Und wer nach soviel körperlicher Anstrengung erstmal eine Stärkung brauchte, konnte sich von der Fleischerei Kutzner mit frisch gegrillten Köstlichkeiten verwöhnen lassen oder im Zelt von Bauer Bier seinen Durst stillen.
Auch wenn man es nicht glauben kann, aber die Tauchschule Delphin hatte noch einige Attraktionen mehr geplant. So konnten die Spaziergänger schon ein paar Tage im Voraus das Treiben der Helfer der Tauchschule, des Seglervereins Leipzig Süd-West und der Firma Gerüstbau Becker beobachten, die unter gemeinschaftlicher Anstrengung einen 8m hohen Sprungturm mitten im See bei einer Wassertiefe von 10m aufgebaut haben. Von dort aus sollte eigentlich eine Gruppe Turmspringer die Zuschauer mit ihrer Darbietung erfreuen, allerdings konnte sie auf Grund des schlechten Wetters leider nicht auftreten. Das war um so tragischer, da man in den letzten drei Jahren den Sprungturm nie in eine ausreichende Wassertiefe hat bauen können und somit die Springer aus Sicherheitsgründen nicht springen durften. Um den Turm dann nicht völlig ungenutzt im See stehen zu lassen, wurde ein Plakat mit Geburtstagsgrüßen für einen Taucher aus Hamburg aufgehängt.

Bild Auch der Lampionumzug mußte dann den Wetterverhältnissen geopfert werden. Dafür konnte man sich aber gegen 23.00 Uhr am Feuerwerk von Felix Münch erfreuen. Alle, die noch am See ausharrten, wurden mit einem bunten Farbenspiel direkt über dem Kulkwitzer See belohnt. Der Abend in der Tauchschule war dann noch so richtig gemütlich. Nachdem die Johanniter ein Heizgerät beschafft hatten, konnten die gezeigten Tauchvideos aus Australien dann auch bei australischen Temperaturen genossen werden. Und da sich die Diashow und die Tauchvideos von Christoph Beutel und Hans Joachim Lingelbach so großem Zuspruch erfreuten, beschloß man in Zusammenarbeit mit dem Komm e.V. einen derartigen Filmabend auch mal in Grünau im Komm Haus zu veranstalten. Die Filmnacht des Filmclubs Titanic und die Buchvorstellung von Beate Engelhart rundeten das Abendprogramm noch richtig ab. Somit konnten auch die Initiatoren für einen Moment ihre Sorgen vergessen, die bei einem derart großen Fest zwangsläufig auftreten. Das schlechte Parkplatzangebot für Gäste des Ostufers und Anfahrtsschwierigkeiten für Lieferanten zählten dabei noch zu den kleinen und fast schon alltäglichen Sorgen. Größeres Kopfzerbrechen bereiteten da schon eher dreiste Diebe, die sich in der Nacht zum Sonntag einfach am Bühnenequipment zu schaffen machten und 2 Bell Boxen im Wert von 2600,00 DM (1329,35 Euro) entwendeten. Und das obwohl zu diesem Zeitpunkt noch reges Treiben an der Tauchschule war.

Trotz dieses Ärgers war das Neptunfest dank der zahlreichen Beteiligten und gut gelaunten Zuschauer wieder ein wahres High Light im Veranstaltungskalender des Kulkwitzer Sees. Wer sich jetzt ärgert, dass ihn ein Paar Regentropfen davon abgehalten haben am Wochenende einmal an der Tauchschule Delphin vorbeizuschauen, dem sei zum Trost gesagt, dass es nächstes Jahr wieder ein Neptunfest geben wird. Und auch wenn man es kaum glauben kann, wird es das bis jetzt Dagewesene noch toppen, so Reinhard Gräfe von den Leipziger Delphinen: Nächstes Jahr feiert die Tauchschule Delphin ihr 10jähriges Jubiläum und damit die Feier sich gleich richtig lohnt wird die Tanzgruppe Tabu ihr 5-jähriges Bestehen gleich mitfeiern. Man darf also gespannt sein.

Tobias Kahlert
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