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laut&stil.le

10. Leipziger literarischer Herbst vom 23. - 28. November 2000

Zehn Jahre Leipziger literarischer Herbst. Dieses Jubiläum ruft ein vielfarbiges Spektrum anspruchsvoller wie abwechslungsreicher Themen und interessanter Begegnungen in Erinnerung. Sie alle führten und verführten zu den Abenteuern in der Welt der Sprache. Bildete der »Inhalt von Literatur« den Schwerpunkt für die Veranstaltungen der vergangenen neun Jahre, wird im zehnten Jahr die »Form von Literatur« - speziell deren Sprache - thematisiert und so eine Verbindung zu den bisherigen Festivals geknüpft. Der Leipziger literarische Herbst 2000 lässt unter dem Motto »laut&stil.le« Autorinnen und Autoren zu Wort kommen, die besonders lustvoll und intensiv mit und in der Sprache arbeiten. Und solche, deren Arbeit sich, innerer Notwendigkeit gehorchend, oftmals grenzüberschreitend gestaltet.

Aus der Spezifik der Thematik folgt, dass sich viele der Mitwirkenden - obwohl regelmäßig auf internationalen Festivals vertreten - erstmals dem Leipziger Publikum präsentieren. Beide Seiten, Autoren wie Publikum, sind eingeladen, sich aufeinander einzulassen. »sprachklänge« stellt Texte und ihre Verfasser vor, die insbesondere die akustische Dimension von Sprache erlebbar werden lassen. Dies reicht vom Erforschen des einzelnen Lautes über die Musikalität des verfassten Werkes bis hin zur elektronisch bearbeiteten Stimme. »sprachbilder« berücksichtigt vor allem die visuelle Komponente von Literatur. Hier reicht das Spektrum von Sprachblättern über Schrift-Bild-Filme bis hin zum Hypertext.

»sprachgänge« zeigt die Wandelbarkeit von Sprache. Dazu gehören die Umsetzung des geschriebenen Textes in Bühnensprache, die Wechselbeziehung zwischen Alltags- und Literatursprache, Einflüsse anderer Sprachen sowie die intensive Erkundung individueller Sprachräume. »lautpoesie/-musik international« ist ein Projekt der Freien Akademie der Künste zu Leipzig, für das J. A. Riedl (München) verantwortlich zeichnet. In hochkarätigen multimedialen Veranstaltungen und in einer Ausstellung wird Lautdichtung in eine unmittelbare Beziehung zu Musik, Bild und Film gestellt. Lebende Klassiker und junge Talente stehen im Mittelpunkt der Veranstaltungen, die sich sowohl dem eigenen Experiment widmen als auch auf globale Entwicklungen der Szene Bezug nehmen.

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