Grün-As

Ente Billy und die Glühwürmchen

Hallo liebe Leserinnen und Leser!
Meine Oma möchte einen Cowboyhut und ich habe Glühwürmchen gesehen, die gar keine waren. Aber immer der Reihe nach. Wir watschelten einträchtig über den verwaisten Campingplatz entlang. Das Laub raschelte und es roch so richtig gut. Oma setzte sich auf einen Stein und seufzte. Sie meinte, dass sie erst einmal eine Rast machen möchte. Ich setzte mich daneben und wir genossen den wunderschönen Herbsttag und die Ruhe. Allerdings hatte mir der Sommer am Kulki mit all seinem Trubel auch gefallen. Das sagte ich auch meiner Oma. Die nickte dazu und meinte, dass schon alles seine Richtigkeit habe. lm Sommer wird bis tief in die Nacht hinein gefeiert und ab jetzt beginnt die Ruhe, so dass sich unser Kulki wieder richtig erholen kann, wie auch wir Tiere.

Bild Auch ihr haben die Feste gefallen, selbst als Oma. Angefangen vom Strandfest, dem Sommerkino und dem »Traumzauberbaum«. Das Feuerwerk war auch toll, sagte Oma. Daran konnte ich mich auch noch ganz gut erinnern, denn ich war etwas über das Knallen und Puffen erschrocken, nicht aber meine Oma! Auf einmal fing meine Oma so zu lachen an, dass ihr Gefieder vibrierte. Als sie wieder Luft bekam, schnatterte sie, mit noch vor Lachen heißer Stimme, ob ich mich an die »Glühwürmchen« erinnern könnte.

Selbstverständlich tat ich das! Wir schwammen damals nachts am Ufer entlang. Ich durfte nämlich länger aufbleiben, da es ein wunderschöner warmer Sommerabend war und die Menschen einfach nicht mit Feiern aufhörten. Wir erreichten gerade das Ufer wo dieses große Schiff steht und da sah ich auf einmal viele Lichter. Diese schwirrten über unseren Kulki und ich sagte aufgeregt zu meiner Oma, dass dort ein Glühwürmchentanz stattfindet. Da klärte mich meine Oma prustend vor Lachen auf, dass das Segelschiffe sind, die mit Licht über den Kulki fuhren. Na ja, irren kann sich schließlich jeder mal. Wer aber denkt, dass meine Oma eine lahme Ente ist, der hat sich tüchtig getäuscht!

Noch am selben Abend nämlich hörten wir tolle Musik, Country-Musik würde sich das nennen, rief Oma begeistert und wir watschelten, Oma voran, an diesen Ort, wo die Klänge uns ganz laut erreichten. Ich musste vielleicht lachen, als meine Oma ihre Watscheln nach diesen Tönen hob und wieder senkte, sich drehte und mal so komisch hoppelte. Oma meinte, dass sie sich einen Cowboyhut besorgen werde, genau wie diese Menschen, die dort tanzten. Das fand ich schon sehr lustig… meine Oma mit Hut!

Das Anbaden der »Pinguine« beobachteten wir ebenfalls ganz genau und Oma brummelte verwundert, dass diese Männer und Frauen ihre »Ente« stehen würden. Zwar trogen die Pinguine im Winter eine hellblaue Mütze, aber Federn, die gegen das kalte Wasser schützen haben sie ja doch nicht. Es kam Wind auf und ein paar Blätter fielen zu Boden und auch ins Wasser. Dabei fiel meiner Oma auf dass eine Gruppe von Menschen den Strand von Müll und Dreck beräumten. Einiger dieser Menschen tauchten sogar nach Müll im Wasser und sie holten alles heraus, was nicht gerade schon von Tieren als Behausung genutzt wurde. Ich kenne diese Leute auch. Sie gehören zu den Delphinen. Diese Namen finde ich auch toll. Schließlich hat nicht jeder Delphine und Pinguine am See. Das gibt es sicher nur an unserem Kulki!

Meine Oma findet es gut, dass sich so viele Menschen für uns Tiere und für unseren Kulki einsetzen. Sie hat aus diesem Grund beschlossen doch hier wohnen zu bleiben und darüber bin ich sehr froh, denn ich brauche meine Oma, weil ich sie sehr lieb habe und ich liebe auch meine Heimat, den Kulki!
Ihre Ente Billy

aus den Entischen von Beate Engelhardt
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