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Stadtumbau konkret - Bewegung und Stillstand

Was gibt es Neues vom Projekt »Bürgerhaus Brackestraße«?

Der Stadtentwicklungsplan (STEP) Großsiedlungen wurde zwar erarbeitet und beschlossen, nachzulesen in Broschüren und Faltblättern, und in den Wohnkomplexen 7 und 8 fanden auch Voruntersuchungen statt - die Ergebnisse wurden aber nirgends vorgestellt, und in der Presse war zu lesen, dass es mit den Fördermitteln für den Stadtumbau Ost nicht so recht vorwärts geht, bzw. dass sie vermutlich nur für den Abriss reichen werden - große LVZ-Überschrift vom 27.9.: »Stadtumbau droht zu scheitern«.

Trotz dieser ungünstigen Rahmenbedingungen »kämpft« ein wild entschlossenes Häuflein von Enthusiasten weiterhin für das Projekt »Bürgerhaus Brackestraße«, auch wenn die zu überwindenden Hürden nicht niedriger werden.

So haben wir uns beispielsweise an dem Bundeswettbewerb »start social« beteiligt. Eine für uns zuständige Gutachterin aus dem Sozialreferat München nutzte sogar bei einer Durchreise durch Leipzig die Gelegenheit, um sich vor Ort über das Projekt zu informieren. Wir haben dann zwar leider kein Beraterstipendium oder Geld gewonnen (übrigens waren von den 100 Preisträgern nur 5 aus dem Osten), aber dafür erhielten wir die Einschätzungen der Gutachter zugeschickt - mit dem Fazit, dass wir eigentlich gar keine Beratung bräuchten, sondern »nur« den guten Willen von Politik und Verwaltung, das Projekt zu realisieren.

Bild Die positiven Bewertungen bestärken uns nun natürlich darin, das Vorhaben zielstrebig weiter zu verfolgen. Hier einige Zitate der Juroren: »Ihre Initiative adressiert ein drängendes Problem, dem sich die Politik zu verschließen scheint … Die enge Zusammenarbeit mit Partnerinitiativen und langjährige Erfahrung und Verankerung zeichnen Ihren Ansatz aus … Zusammenfassend betrachtet verfolgen Sie ein praxisrelevantes, klares Konzept. Die weitere Vorgehensweise scheint … gut durchdacht. Ihre Vernetzung im Stadtteil und die Unterstützung der Bürger sollten Sie weiterhin motivieren, Ihre Ziele auch gegen den Wind der politischen Mühlen zu verfolgen … Die Standortentscheidung für das Anwesen Brackestraße 48 halte ich für ausgezeichnet.«

Um offene Fragen zum Thema Bürgerhaus zu diskutieren und nach Lösungswegen zu suchen, hatte die PDS-Stadtratsfraktion am 28. August zukünftige Bürgerhausnutzer und MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung zu einem Rundtischgespräch ins KOMM-Haus eingeladen. Vertreten waren ASW, Grundstücksverkehrsamt, Jugendamt und Kulturamt. Neben der Aussage, dass vor 2004 sowieso kein Fördergeld zur Verfügung stehen würde, wurde festgelegt, dass der Verein Brackestraße 48 die Konzeption noch einmal überarbeiten wird (einschließlich des Finanzierungskonzeptes). Dazu werden jetzt bestimmte Daten eingeholt (z. B. die bisherigen und künftig zu erwartenden Betriebskosten in dem Haus, der genaue Raumbedarf einzelner Nutzer). Als notwendig angesehen wurde ein zu erstellendes Gutachten vom Haus. In einem nächsten Arbeitsschritt sollten sich dann die betroffenen Ämter über das weitere Vorgehen verständigen. Das ASW erkläre sich bereit, hier die Koordinierung zu übernehmen.

Folglich sind wir jetzt erst mal wieder ein Weilchen beschäftigt und denken natürlich aber auch über weitere Aktivitäten und Initiativen nach, denn jahrelang tatenlos rumsitzen und auf Entscheidungen von Oben warten, das wollen und können wir nicht. Sie werden also demnächst wieder vom Projekt Bürgerhaus hören!

Mittlerweile ist der Verein Brackestraße 48 e.V. voll geschäftsfähig - wir haben nämlich jetzt unser eigenes Konto. Somit können die Mitglieder ihren Mitgliedsbeitrag einzahlen, und Spenden sind natürlich auch sehr willkommen. Unsere Bankverbindung lautet: Bank für Sozialwirtschaft, Konto-Nr. 3457900, Bankleitzahl 860 205 00.
Evelin Müller

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