Kulturbesetzung Bracke 48
Eine Nachbetrachtung zum Tag der offenen Tür im ehemaligen Ärztehaus
Mit erheblichem Aufwand wurde das ehemalige Ärztehaus Brackestraße 48 am 1. Dezember 2002 zu einem Veranstaltungsort, wo es für alle Altersgruppen Aktionen, Vorführungen, Mitmachangebote und Informationen gab. Stühle, Tische, Bänke, Informationstafeln mussten herangeschafft werden, ebenso möglichst leistungsstarke Heizgeräte (es gab zwar Strom im Haus, aber weder Wasser noch Heizung), es wurden Entwürfe angefertigt - ein fiktiver Veranstaltungsplan für das Bürgerhaus, die Fassadengestaltung des Hauses -, Buchstaben an die Fenster geklebt, Wimpelketten genäht, Kuchen gebacken … Mitglieder des Vereins Brackestraße 48 und der potenziellen Nutzervereine eines zukünftigen Bürgerhauses begannen bereits einige Wochen vorher, ein interessantes und vielseitiges, unterhaltsames, kulturelles, sportliches und informatives Angebot für die Besucher zu organisieren (was mit finanzieller Unterstützung des Quartiersmanagement WK 8 auch gelang). Im Vorfeld wurden Pressemitteilungen herausgegeben, Interviews gegeben, zahlreiche Einladungen an Landes- und Kommunalpolitiker, an Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie an für uns wichtige Persönlichkeiten im Stadtteil verschickt.
Bereits ab 10 Uhr herrschte ein ständiges Kommen und Gehen im Haus. Kostümierte junge Leute
vom Theatrium warteten als lustige Einstimmung schon am Eingang und im Treppenhaus auf die
Besucher, wo auch ein vom Jugendclub Olympic zusammengestelltes Video über die Aktivitäten der
beteiligten Vereine und Einrichtungen berichtete. Für den kleinen Hunger gab es einen Kaffee-
und Kuchenbasar, für den größeren Hunger stand vor dem Haus eine Gulaschkanone, an der sich
zeitweise sogar Schlangen bildeten. Höhepunkt war dann die Buchlesung von »Dr.«
Postel, der
anschließend Fragen beantwortete und Bücher signierte.
So stellen sich die Betreiber das neue Bürgerhaus vor.
Am Ende des Tages waren die Akteure geschafft, aber es hat allen Spaß gemacht.
Erstaunlich für uns war jedoch die Zurückhaltung bei manch einem Grünauer, der trotz
Musikbeschallung und Wimpelketten in Hausnähe nicht neugierig wurde und lieber nur von Ferne
herüberschaute. Die Resonanz seitens Stadtverwaltung und Kommunalpolitik war allerdings auch
ziemlich gering. Lag das nun an dem Termin - Sonntag -, am Ort oder gar an der
Veranstaltungsart? Von uns gesichtet wurde jedenfalls nur ein PDS-Stadtrat. Wie geht es nun
weiter mit dem Projekt »Bürgerhaus Brackestraße«
?
Ende November haben wir - den Ergebnissen eines Rundtischgespräches mit verschiedenen
städtischen Ämtern entsprechend - eine überarbeitete Konzeption an das ASW übergeben als
Grundlage für eine interne Ämterrunde im 1. Quartal 2003. Vom Ergebnis der Beratung werden wir
dann zeitnah unterrichtet.
Brackestraße 48 e.V.