Grün-As

Stadtumbau konkret (?)

Imagelink Der Andrang war riesig und der Komm-Haus-Saal viel zu klein. Im März hatte die Volkshochschule im Rahmen des Stammtisches Grünau zu einer Informationsveranstaltung zu den Ergebnissen der »Vorbereitenden Untersuchungen nach dem besonderen Städtebaurecht für Leipzig Grünau WK 7 und WK 8« eingeladen. Karsten Gerkens, Leiter des Amtes für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung als Auftraggeber, sowie Joachim Schmitt von der Planergemeinschaft Dubach/Kohlbrenner als Auftragnehmer standen als kompetente Gesprächspartner bereit.

Bild Doch zuerst musste das Platz- und Raumproblem geklärt werden. Und so wurde ein zweiter Termin bekannt gegeben: am folgenden Tag um 16 Uhr. Einige Leute, die im Gang standen verließen frustriert das Haus, leider auch einige ältere Leute, die bestimmt nicht wiederkommen würden. Die Veranstaltung war in vielen Presseorganen angekündigt worden, und viele Besucher erhofften sich klare Aussagen zu ganz konkreten Stadtumbauvorhaben - speziell zu ihrem Wohnhaus - in nächster Zeit. Auch etliche Eigentümer waren unter den Veranstaltungsteilnehmern.

Träger öffentlicher Belange und betroffene Akteure kannten die Untersuchungsergebnisse bereits, da sie bis Ende Februar um eine Stellungsnahme gebeten wurden. Da aber viele Rahmenbedingungen des Stadtumbaus noch unklar sind, es vor allem an finanziellen Zusagen fehlt, können auch zur Umsetzung konkreter Vorhaben zurzeit kaum Aussagen gemacht werden, denn letztendlich liegt diese in der Hand der Wohnungseigentümer, die hierfür die richtigen Ansprechpartner sind, aber ihren Mietern leider nicht immer die gewünschten Antworten geben können. Die Erwartungshaltung der Besucher war hoch, und viele waren am Ende ziemlich enttäuscht.

Bei der zweiten Veranstaltung mit rund 30 Besuchern gaben Herr Schmitt und Frau Seeberger (ASW) den Bürgern Auskunft zu den Voruntersuchungen, aber auch hier konnten Fragen nicht erwartungsgemäß beantwortet werden, weil der Eigentümer zuständig ist. Wichtig war allerdings der Bürgerhinweis, dass der Bedarf an wohnortnahen Park- und Erholungsflächen immer mehr zunehmen wird und das bei den Planungen zu berücksichtigen sei.

Eines wurde jedoch ganz deutlich bei der Veranstaltung: es fehlt ein großer Saal im WK 7/8. Aber durch ein zukünftiges Bürgerhaus (Brackestraße 48), was in den "Vorbereitenden Untersuchungen" mehrfach erwähnt und in seiner Bedeutung hervorgehoben wird, könnte dieses Problem gelöst werden.

Und dass die Grünauer Interesse an der weiteren Entwicklung des Stadtteils haben, eigene Vorstellungen und Ideen einbringen und rechtzeitig - möglichst aus erster Hand und nicht aus der Zeitung - informiert werden möchten, das sollte die Planer, Ämter und Eigentümer besonders freuen und zu der Schlussfolgerung führen, frühzeitige Bürgerbeteiligung zu einem wichtigen Arbeitsinstrument zu machen.
E. M.

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