Der Bebauungsplan Nr. 232 zum Kulkwitzer See
Ökonomische Sanierung des Zweckverbandes auf Kosten der Bürger
Leserbrief von Dr. Leonhard Kasek
Vom 15.2. bis 14.3.2005 liegt der Entwurf des Bebauungsplanes zum Ostufer des Kulkwitzer Sees im Neuen Rathaus, Martin-Luther-Ring 4-6, 4. Etage, Zimmer 499 aus und alle Bürger können ihn einsehen und Änderungen/Ergänzungen vorschlagen. Um Wege zu sparen, haben wir den B-Plan mit allen Anhängen unter www.kulkwitzersee.com ins Internet gestellt. Außerdem werden wir das Protokoll der letzten Zusammenkunft der Interessengemeinschaft Kulkwitzer See (IG See) am 2.2.05 und eine Liste von Änderungswünschen der IG See im KOMM-Haus auslegen und ebenfalls ins Internet stellen. Diesen Forderungen können sich alle Bürger anschließen. Kommen mehr als 50 Unterstützer zusammen, müssen die Ämter uns Ihre Stellungnahmen komplett offen legen und wir können sie ebenfalls veröffentlichen.
Das Ziel der Stadtverwaltung ist es, am Grünauer Ufer den Tourismus für zahlende Gäste kräftig zu fördern und zugleich die Flächen zu verringern, die der Zweckverband pflegen und instandhalten muss. Auf diese Weise sollen die Einnahmen erhöht und die Kosten so weit gesenkt werden, dass die Stadt Leipzig am See die laufenden Betriebskosten nicht mehr bezuschussen muss. Der Bebauungsplan soll dazu die rechtliche Grundlage für eine Reihe von Investitionen legen. So soll unter anderem bei Lausen (gegenüber der Tauchschule Delphin) eine neue Fläche für 80 Ferienhäuser und ein Hotel ausgewiesen werden.
Dadurch würden der Öffentlichkeit wertvolle Naherholungsflächen mit Sport- und Spielplatz entzogen werden. Insbesondere für Kinder wäre dies eine erhebliche Einschränkung, die in der sogenannten Kinderfreundlichkeitsprüfung im B-Plan nicht gebührend berücksichtigt wurde. Dadurch und durch den Ausbau der schon für das Tourismusgeschäft reservierten Flächen werden auch die öffentlich zugänglichen Badestrände am Grünauer Ufer erheblich verkleinert (um über 50% gegenüber den 90er Jahren). Neue Grünflächen werden vor allem weiter hinten (z.B. Gelände der ehemaligen Gaststätte Partytonne), weg vom Wasser, angelegt.
Für Leute, die am See nur Natur genießen, baden und spazieren gehen wollen, ohne ein Ferienhaus oder einen Stellplatz
auf dem Campingplatz zu mieten bzw. ein Hotelbett zu buchen oder an umsatzorientierten Vergnügungen teilzunehmen, für die
wird es in Wassernähe künftig sehr eng auf der Grünauer Seite des Kulkwitzer Sees.
Ob das so realisiert werden wird,
hängt entscheidend davon ab, wie viele Bürger hier Einspruch erheben. Wir würden uns daher freuen, wenn möglichst viele
sich den Planentwurf ansehen und dem Rathaus dazu ihre Meinung bis zum 14. März mitteilen.
Die Einwendungen und Stellungnahmen können auch bis 11. März im KOMM-Haus abgegeben oder per E-Mail gesandt werden an: mail@kulkwitzersee.com (bitte mit Namen und Adresse, sonst werden sie von der Verwaltung nicht bearbeitet). Wir würden alle Informationen an das Rathaus weiter leiten.
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