Der neue Stadtbezirksbeirat
Andreas Halle
Alter: 48, Familienstand: verheiratet, Kinder: 2, Beruf/Tätigkeit: Dipl.-Ing. (FH) für Produktionsvorbereitung/Vertrieb, Hobby: Politik, Musik, Wandern, Kegeln und Eisbaden, Parteizugehörigkeit: PDS, wohnhaft in Grünau seit 1987
1. Sind Sie zum ersten Mal in den Stadtbezirkbeirat ernannt worden?
Nein, ich bin bereits seit 1996 als
Stadtbezirksbeirat in Grünau tätig.
2.Warum haben Sie sich für diese Aufgabe entschieden?
Mein Interesse für Kommunalpolitik besteht schon lange.
Ich engagiere mich auch in der Vereinsarbeit z. B. im Grünauer Bürgerverein und finde in meiner Partei gute Unterstützung
bei meiner Arbeit als Stadtbezirksbeirat.
3. Wie wollen Sie sich die nächsten Jahre für den Stadtteil Grünau einbringen?
Sich für Grünau einzubringen
ist keine Kunst, erfordert aber viel Geduld und Überzeugungsarbeit. Grünau wird gern von den Stadtoberen als fünftes Rad am
Wagen behandelt. Dem heißt es gegenzusteuern und ständig auf das Positive in Grünau zu verweisen. An der Verbesserung des
Images will ich mitarbeiten.
4. Wie stehen Sie zu folgenden Grünau-relevanten Themen:
- Stadtumbau
Der Stadtumbau (Teilplan
Großsiedlungen) ist schon lange nicht mehr das Papier wert, auf das er mal gedruckt wurde. Hier ist unbedingt eine
Überarbeitung notwendig. Alle Wohnungseigentümer sollten sich wieder an einen Tisch mit ihren Partnern von der Stadt
zusammenfinden und über den wirklichen Umbau beraten. Es müssen zur jetzigen Planung Alternativen gefunden werden, da ein
Abriß von intakten Häusern in Grünau bei gleichzeitig 400 einsturzgefährdeten Gründerzeithäusern im gesamten Stadtgebiet
Leipzig nicht mehr nachvollziehbar ist.
- Infrastrukturen/Verkehrsanbindungen
Hier hat Grünau sicher den geringsten Nachholebedarf. Wer nicht in
Grünau verweilen will, ist schnell hindurch. Auch einige notwendige Verbesserungen sind in Arbeit.
- Öffentliche Grün- u. Parkanlagen
Grünau macht seinem Namen alle Ehre. Durch den
»Stadtumbau«
wird es immer noch grüner. Mein Hauptaugenmerk richtet sich deshalb vorrangig auf die
Weiterentwicklung des Naherholungsgebietes »Kulkwitzer See«
. Gemeinsam mit den anliegenden Städten und
Gemeinden, deren Bürgern und Vereinen, sollte alles getan werden, dass unser See zu einem Kleinod vor den Toren Leipzigs
wird. Der neue Betreiber kann große Unterstützung erfahren, wenn sein Konzept die genannten Interessenten anspricht und
überzeugt.
- Kultur und Freizeitgestaltung speziell für Jugendliche
Für mich stellt sich immer wieder die Frage, wie bei
den jedes Jahr stattfindenden Sparmaßnahmen noch eine halbwegs vernünftige Arbeit in den Kinder- und Jugendhäusern und im
Kulturbereich erfolgen kann. Viele sinnvolle Projekte leiden darunter und gerade für Grünau, ein Stadtteil mit großem
Anteil sozial schwächerer Bewohner, sollten auch mehr Finanzen für Leipzigs Zukunft investiert werden. Zumal hier auch kaum
nennenswerte Sponsoren aus Wirtschaft und Politik vorhanden sind, um für die Kommune in die Bresche zu springen.
- Kindergärten und Schulen
Das gilt gleichermaßen für die Kindertagesstättenplanung bzw. Schulnetzplanung.
Geschlossene Schulen und Kindergärten haben wir in Grünau genug. Über mögliche Alternativen wie bei den Gymnasien
Klinger/Lichtenberg realisiert wird immer erst nachgedacht, wenn die Aufhebung bevorsteht. Visionen wie Campus Grünau
bekommen kaum ein Echo von den zuständigen Verwaltungsbereichen. Andererseits versteckt sich die Stadt gern hinter dem
Sächsischen Schulgesetz. Das alles ist aber für ein Entwicklungskonzept zu wenig. Die PISA-Studie hat das hinlänglich
nachgewiesen. Sollen noch mehr junge Menschen der Stadt den Rücken kehren?
Der neue Stadtbezirksbeirat - Übersicht
Andreas Habicht, Uwe Walther, Peter Paul, Andreas Halle, Thomas Plotzki, Günther Preusse, Christian Walther, Maria Wendt, Frank Uhlemann, Sören Pellmann, Jürgen Kasek, Gottfried Ulbricht
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