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Weiterentwicklung Zentrenkonzept

Im Mittelpunkt der letzten Beratung des Stadtbezirksbeirates West am 29. September standen zwei Themen. Zum einen die Weiterentwicklung von ausgewählten Kindertagesstätten zu Familienzentren, zum anderen die Entwicklung der so genannten Stadtteilzentren. Hinter dem Begriff des Familienzentrums verbirgt sich ein Ansatz der ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen kommt und Familien stärker unterstützen soll. Geleistet werden soll eine Zusammenführung und Koordination der bisherigen Arbeit, auf der einen Seite und auf der anderen Seite eine Vertiefung des Angebots. Dabei soll das Leistungsangebot unter anderem Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie haben, als auch im Bereich Beratung und Unterstützung von Familien, sowie der frühkindlichen Bildung bereithalten. Dem Grunde nach ein zu begrüßendes Vorgehen.

Leipzig wäre aber nicht Leipzig, wenn die ganze Sache nicht noch einen kleinen oder in diesem Fall nicht zu unterschätzenden Makel hätte. Das Ganze ist nur als Modellprojekt gedacht und soll durch eine Stelle, die mit zehn Wochenstunden ausgestattet ist, verwirklicht werden. Dass bei einem solchen Konzept die angedachte Finanzierung nicht ausreichen wird, ist dabei bereits jetzt abzusehen. Entsprechend regte sich auch Kritik im Stadtbezirksbeirat. Das andere große Thema war die Vorstellung des aktuellen Stadtentwicklungsplanes Zentren.

Bild Durch diesen Entwicklungsplan, mit dem so genannte Zentren erfasst und beschrieben werden, hat die Stadt die Möglichkeit, in den einzelnen Stadtbezirken die Entwicklung des Einzelhandels zu steuern. Die Zentren sind dabei aufgeteilt in die Kategorien A-D und Nahversorgungslagen. Die Einteilung richtet sich dabei nach der Größe, Erreichbarkeit durch ÖPNV, Angebotsbereich und kulturelles/soziales Umfeld, also Vorhandensein von etwa Apotheken, Ärztehäusern und Ähnlichem. Der Stadtbezirk West besitzt durch das Allee-Center eins von zwei B-Zentren in Leipzig und mit der Jupiterstraße, der Miltitzer Allee, der Grünauer Allee und dem Zentrum An der Kotsche, vier so genannte D-Zentren. Diese Struktur wird durch die Nahversorgungslagen in der Karlsruher Straße und am Ratzelbogen ergänzt.

Doch auch hier gibt es Konfliktpotential. So müsste an der Grünauer Allee eine Erneuerung einsetzen, um das Gebiet attraktiver zu gestalten. Dabei ist auch die Frage der Unterbringung des Theatriums zu lösen. Denn der momentane Zustand dort ist gerade für die Anwohner noch nicht optimal. Auch die Entwicklung des Jupiterzentrums, welches durch den Plan geschützt werden soll, ist aufgrund der Einkaufsmöglichkeiten an der Kiewer Straße, auf Seite des Schönauer Viertels, offen. Diese Einkaufsmöglichkeiten fehlen im Plan ebenso, wie die bereits vorhandenen in Lausen. Hier wurde durch die Beiräte angeregt, die Einkaufsmöglichkeiten in Lausen zumindest als Nahversorgungslage einzustufen.

Ausreichender Gesprächsstoff ist allemal vorhanden. Daher sollten es sich die Bürger auch nicht nehmen lassen, Bedenken anzumelden und bei der Weiterentwicklung des Konzeptes zu helfen.

Jürgen Kasek
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