Prioritäten
Entwicklung des Lindenauer Hafens
Am Dienstag stellten Baubürgermeister Martin zur Nedden und Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal in der Dienstberatung
des Oberbürgermeisters die zweite Rahmenvorlage zur Entwicklung des Lindenauer Hafens vor. »Die Aufwertung des
Lindenauer Hafens und seine Einbindung in das sich entwickelnde Leipziger Gewässernetz erhöhen langfristig die touristische
Attraktivität der ganzen Region Leipzig«
, kommentierte Heiko Rosenthal.
»Am Lindenauer Hafen sollen Angebote für Wohnen, Freizeit, Gewerbe und Dienstleistungen entstehen, die es in
dieser Qualität in Leipzig bisher nicht gibt. Das ermöglicht es uns, neue Zielgruppen anzusprechen und Nachfragen zu
befriedigen, die bislang nur außerhalb der Stadt bedient wurden.«
, ergänzt Martin zur Nedden, der auch noch
zusätzlich Aufstellungsbeschlüsse für die Bebauungspläne »Lindenauer Hafen - Zentraler Bereich«
und
»Lindenauer Hafen - Nördlicher Bereich«
einbrachte. Sie sollen die Rahmenvorlage planerisch
konkretisieren.
Diese beinhaltet die Maßnahmen zur Umsetzung des Masterplans für das Hafenareal, der auf den Ergebnissen eines städtebaulichen Gutachterverfahrens basiert. Der Plan sieht östlich des Hafenbeckens Flächen für hochwertigen Wohnungsbau sowie Freizeit- und maritime Einrichtungen vor, während das Westufer renaturiert und landschaftlich gestaltet werden soll. Da die aus dem Masterplan abgeleiteten Maßnahmen nur mit Hilfe von Fördergeldern aus verschiedenen Programmen von Freistaat, Bund und EU umgesetzt werden können und dies innerhalb der laufenden Förderperiode nur teilweise möglich ist, wurden sie priorisiert.
Mit »Priorität 1«
wurden diejenigen Maßnahmen versehen, die für das Funktionieren des Hafens
innerhalb des Wassertouristischen Nutzungskonzeptes unerlässlich sind und für die kurzfristige Fördermittelzusagen avisiert
wurden. Dieses sind die Verkehrsanbindung des Hafenareals im Südosten durch die Verlängerung der
Dr.-Hermann-Duncker-Straße/Bienerstraße über die Plautstraße hinweg sowie die Schaffung von Fuß- und Radweganbindungen
durch die Verlängerung des Radwegenetzes am Karl-Heine-Kanal, von der Lützner Straße/Luisenbrücke aus, in Verlängerung der
Demmeringstraße, im Norden von der Lyoner Straße aus und vom Schönauer Park her. Oberste Priorität hat ferner die
Verlängerung der Wegeverbindungen vom zentralen Hafenbereich zum so genannten Nordkopf mit den Speichergebäuden, dem
zukünftigen vorläufigen Endpunkt des Leipziger Gewässerverbundes.
In einem weiteren Schritt - der in der Rahmenvorlage unter »Priorität 2«
eingeordnet ist - soll
dieses Areal revitalisiert werden. Unter Einbeziehung der vorhandenen Bebauung sind hier weitere Teile der
wassertouristischen Infrastruktur sowie zusätzliche kulturelle, gastronomische und andere gewerbliche Nutzungen vorgesehen.
Neben der bereits erwähnten Entwicklung des Nordkopfes handelt es sich um die Gestaltung des so genannten Hangkantenparks,
der als Grünzug das Hafenareal von den gewerblichen Nutzungen an der Plautstraße abgrenzen soll, sowie um die Freilegung
und Renaturierung des Westufers. Auch die Ausweitung des Hafenbeckens auf die endgültige Form und die Erschließung der
Schönauer Lachen sind Optionen für die Zukunft. Die Stadt wird sich diesbezüglich um weitere Fördermittel bemühen.
Für die Umsetzung der mit »Priorität 1«
gekennzeichneten Maßnahmen veranschlagt die Rahmenvorlage
rund 22,3 Millionen Euro. Dafür sind Fördermittel in Höhe von 13,5 Millionen Euro avisiert, weitere vier Millionen erwartet
die Stadt aus der Vermarktung von Bauland im Hafenareal. Der städtische Eigenanteil beträgt rund 4,7 Millionen Euro.