Grün-As

LEBEN IN GRÜNAU

Aderlass am Allee-Center

Blut spenden, kann Leben retten und kostet nichts. Das weiß eigentlich Jeder, doch Tatsache ist auch: Deutschlandweit sinkt die Anzahl der Spender. Fehlt ihnen die Zeit? Ist der Weg zu weit? Spielt Unkenntnis eine Rolle? Möglich sind viele Gründe. Wir müssen dorthin fahren, wo die Menschen sind, sagte sich der Blutspendedienst vom Deutschen Roten Kreuz (DRK). Denn bei einer Gelegenheit, ganz in der Nähe, kommen sicher mehr Spender.

Gedacht, getan: Mittlerweile steht der mobile Entnahme-Bus des DRK-Blutspendedienstes Ost vom Chemnitzer Institut für Transfusionsmedizin bereits das dritte Mal vor dem Allee-Center. Sicher hat DRK-Fahrer Wolfgang Schneider das zwölf Meter lange Gefährt nach Grünau chauffiert. »Unsere Initiative kommt hier gut an. Wir haben schon Stammspender gewonnen«, freut sich das Mitarbeiter-Team, zu dem neben Schneider, auch ein Arzt, zwei Schwestern sowie Hans- Jürgen Schmidt, ein ehrenamtlicher Helfer aus Grünau, gehören.

Im Moment liegt Christin Scheunemann auf der Liege. »Ich spende zum ersten Mal«, erzählt die 19-jährige Grünauerin. »Meine Mutter ist mein Vorbild.« Zuvor hat die junge Frau ein Formular mit Fragen zur Gesundheit ausgefüllt, ihr wurde ein Tröpfchen Blut aus dem Finger entnommen, nun führt Schwester Jana die Blutentnahme durch. Dazwischen ist Zeit für die wichtigsten Fragen und Fakten: »Jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 68 kann Blut spenden. Neuspender sollten allerdings nicht älter als 60 Jahre sein. Männer dürfen innerhalb von zwölf Monten bis zu sechs mal und Frauen bis zu vier mal Blut spenden.«

»Die Leistungsfähigkeit wird nicht beeinträchtigt, oft sogar verbessert«, weiß die Schwester. Denn das Blut erneuere sich rasch. »Alles, was Sie mitbringen müssen, ist Ihr Wille zum Helfen,« sagt sie noch allen Interessierten. In hochmodernen Laboreinrichtungen werde das Blut dann auf Blutgruppen, Antikörper, Aids oder Geschlechtskrankheiten untersucht. Ist alles in Ordnung, hilft es, um die medizinische Grundversorgung zu sichern. Dabei steht die Behandlung von Krebspatienten sowie die Versorgung bei Herz- und anderen größeren Operationen an erster Stelle. Danach folgt die Versorgung von Schwerstverletzten. Was viele nicht wissen: Das gespendete Blut kann sich nur 42 Tage halten. Auch deshalb möchte Christin wieder kommen.

Ingrid Hildebrandt
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