Grün-As

Lindenauer Hafen

Voraussetzung für Kanal-Durchstich geschaffen

Weitere Voraussetzungen für den Bau der Kanalverbindung Karl-Heine-Kanal / Lindenauer Hafen sind durch die LESG geschaffen. Die LESG (Gesellschaft der Stadt Leipzig zur Erschließung, Entwicklung und Sanierung von Baugebieten mbH) ist stadteigene Sanierungsträgerin und handelt im Auftrag des Amtes für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung. Eingesetzt wurden Fördermittel aus den Programmen Städtebauliche Erneuerung und EFRE-Brachen, also Mittel der Europäischen Kommission, des Bundes, des Landes und der Stadt.

Aktueller Stand der Freilegungsarbeiten am Lindenauer Hafen: Der Abriss der letzten Gebäude des nach Grünau verlagerten Bildungsinstituts Agricola im »Zentralen Bereich Lindenauer Hafen« wurde in dieser Woche abgeschlossen. Die freigelegten Flächen lassen bereits den Kanaldurchstich zum Hafen, den sogenannten Wassertorplatz, die Hafenpromenade und das zukünftige Bebauungsband am Lindenauer Hafen erahnen. Die Kanalverbindung sowie die städtebaulichen Entwicklungen am Hafen wurden Mitte Juni durch den Leipziger Stadtrat bestätigt.

Nachdem nunmehr Baufreiheit auf der künftigen Kanaltrasse geschaffen ist, entscheidet demnächst ein Gremium des Freistaates über die für September 2010 in Aussicht gestellte Bereitstellung von Fördermitteln zur Herstellung der Kanalverbindung. Die Fördermittel nach der Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur« würde die Stadt Leipzig aus dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit erhalten. Der Stadtrat hat am 16. Juni 2010 das veränderte Maßnahmenkonzept der fortgeschriebenen (zweiten) Rahmenvorlage beschlossen, welches die Kanalverbindung sowie die städtebaulichen Entwicklungen an Kanal und Hafen beinhaltet.

Voraussichtlich Ende 2012 / Anfang 2013 sollen die ersten Boote die neue Verbindung befahren können. Damit erhält der Lindenauer Hafen, dessen Entwicklung kriegsbedingt abgebrochen werden musste, zum ersten Mal Anbindung an das innerstädtische Wasserstraßennetz und die Seen im Südraum Leipzig. Parallel zur Errichtung der Kanalverbindung soll ab 2011 auch die Neuerschließung des Sanierungsgebiets am Hafen von der Plautstraße her begonnen werden. Damit werden die beiden Stadtteile Lindenau und Grünau mit dem Hafen vernetzt und wasserbezogene gewerbliche, vornehmlich touristische Entwicklungen induziert.

Die Entwicklungen im Leipziger Westen haben gezeigt, welch positive Auswirkungen etwa die Sanierung des Karl-Heine- Kanals oder die Entwicklung anliegender Bereiche (Grünflächen, Radwege, etc.) wirtschaftlich hatten. Private Investoren haben ein Vielfaches der öffentlichen Mittel investiert und die Chancen der Wasserlage gewinnbringend nutzen können.

Aus einer desolaten Industriekulisse wurden vitale, attraktive Stadtteile mit bevorzugten Wohnlagen und modernen Arbeitsplätzen. Die auf die öffentliche Anschubfinanzierung folgenden Investitionsentscheidungen im Privatbereich führten zu höheren Steuereinnahmen und geringeren Sozialausgaben aufgrund zusätzlicher Arbeitsplätze. Heute eingesetzte Fördermittel fließen langfristig wieder an Bund, Land und Stadt zurück (Umwegrentabilität). Derartige Auswirkungen sind auch aufgrund der vorgesehenen Entwicklungen am Lindenauer Hafen absehbar. Bereits im Jahr 2013 könnte der Cafébesuch am Wassertorplatz den Paddelausflug der Wassertouristen verschönern.

Stadt Leipzig
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