Kreuz und quer durch Grünau
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Wenige hundert Meter weiter westlich stellt die Schönauer Straße eine wichtige, größtenteils beidseitig befahrbare Verbindung dar. Beginnend an der Lützner Straße in südliche Richtung fährt man zunächst auf eindeutig gekennzeichneten Rad-/Fußwegen beziehungsweise Radstreifen entlang der Straße, wobei der Radverkehr in die Ampelschaltung eingebunden ist.
Zusätzlich sind sogar Lichtsignale für Radfahrer angebracht, die allerdings nur für Linksabbieger gelten. Eine gute Regelung, die die ansonsten recht gefährliche Einordnung auf der zweispurigen Straße umgeht. Auf der S-Bahn-Überführung mündet der baulich einwandfreie Radweg nicht nur unvermittelt in eine Busspur, sondern endet auch mehr oder weniger. Radler, die keine Lust verspüren, auf der huckeligen Straße weiterzufahren, könnten selbige überqueren und ihre Fahrt auf dem etwas abseits gelegenen Fuß-/Radweg entlang der Robert-Koch-Klinik fortsetzen oder sich auf Zick-Zack-Kurs durch Grünaus Nebenstraßen parallel zur Schönauer begeben.
Der Radweg beginnt übrigens erst wieder im Kreuzungsbereich zur Ratzelstraße. Dessen Überquerung ist mit separaten Radstreifen recht gut gelöst. Im weiteren Verlauf führt ein breiter Radweg entlang der Siedlung bis nach Großzschocher, den wir an dieser Stelle nicht weiter verfolgen. Lediglich der Hinweis unseres Lesers Jürgen Palme soll nicht unerwähnt bleiben. Er macht auf eine besonders gefährliche Stelle im Bereich der Kurve Schönauer/ Rippachtalstraße aufmerksam, die Radfahrer in jedem Fall überqueren müssen. Nicht nur, dass die Straße schlecht einzusehen ist, hinzu kommt, dass die Kurve von vielen Autofahrern geschnitten wird, was wiederum an der oft viel zu hohen Geschwindigkeit liegen dürfte. Kleiner Tipp: Die Straßenseite einfach an einer weniger gefährlichen Stelle wechseln.
In der Gegenrichtung gilt natürlich das Gleiche. Bis zur Ratzelstraße ist der Radweg in einwandfreiem Zustand. Dann allerdings wird es kurzzeitig etwas abenteuerlich, denn der vormals gut gekennzeichnete Weg endet buchstäblich im Nichts. Wer sich für die Weiterfahrt auf der Straße entscheidet, sollte unbedingt darauf achten, dass eine der beiden Spuren nach rechts abbiegt und man sich als Geradeausfahrer eigentlich auf der linken einordnen müsste. Da das aufgrund der Enge kaum jemand tut, wird es an dieser Stelle häufig gefährlich.
Auch die Fußwegfahrer haben ein Hindernis zu bewältigen: Mittig thront ein Haltestellenhäuschen - an dem sich natürlich auch Menschen aufhalten. Hier hilft oft nur absteigen und schieben. Nach dem Abzweig Rumjanzew-Straße hat man jedoch das Komplizierteste geschafft. Der weitere Weg - sieht man einmal von der Steigung zur S-Bahn-Brücke ab - verläuft ruhig auf baulich guter Strecke analog zur Gegenrichtung meist als Fuß-/Radweg. An der Lützner Straße endet der Weg.
Klaudia Naceur