Grünau ist in den vielen Jahren seines Bestehens nicht zuletzt durch die aktive Mithilfe seiner Bewohner zu einem attraktiven grünen Stadtteil herangewachsen. Viele der jetzt so schönen großen Bäume wurden von den damaligen Mietern persönlich gepflanzt, anschließend gehegt und gepflegt. Aus dem einstigen »Schlammhausen« konnte sich somit sukzessive ein Gebiet entwickeln, das nicht nur den Menschen hier, sondern auch den inzwischen zahlreich vorhandenen Vögeln und anderen Tieren ein lebenswertes Umfeld bietet. Nicht zuletzt aus diesem Grund blieben auch nach der Wende viele Grünauer ihrem Wohngebiet treu und wohnen noch heute sehr gerne hier.

Leider wurden in den vergangenen Jahren im Wohngebiet WK II immer wieder Bäume gefällt, teils aus nachvollziehbaren Gründen, zum Teil aber auch - aus Sicht vieler Mieter - vollkommen unnötig. Andererseits gab es auch Mieter, die Bäume als störend empfanden und Verschnitt- und Fällaktionen vorantrieben. Mit einer Unterschriftenaktion »Pro Baum« baten nun Mieter der WK II ihren Vermieter, die WOGETRA, um ein Mitspracherecht bei künftig geplanten Fällungen.

Am 31. Mai 2013 fand ein Ortstermin mit Vertretern des WOGETRA-Vorstands, der Grünflächenfirma, Mietern und Vertretern von Pro-Baum sowie des BUND Leipzig und NABU Leipzig statt. Bei diesem Termin wurde die künftige Gestaltung/ Entwicklung der Außenanlagen ausführlich besprochen. Von WOGETRA und Grünflächenfirma wurden Gedanken und Arbeitsweisen im Umgang mit den Grünanlagen und dem Baumbestand nahe gebracht sowie künftige situationserforderliche Kontakte mit Herrn Dr. Kasek vereinbart.

Im Ergebnis wurde zugesichert, auch künftig alle Informationen zu geplanten Maßnahmen rechtzeitig vorher bekanntzugeben, damit alle Mieter ein Mitspracherecht und die Möglichkeit erhalten, sich umfassend bei ihrem Mietervertreter informieren zu können. Leider fehlte dies bisher, demzufolge wurden nur die Negativ-Meinungen wahrgenommen und entsprechend gehandelt.

Die vielen positiven Eigenschaften unserer Bäume, wie: Reinigung der Atemluft von Staub und anhaften - den gesundheitsgefährlichen Gasen, Schutz vor intensiver Sonneneinstrahlung und Ausgleich von Temperaturunterschieden, Klimaschutz, Verdunsten von Wasser und dadurch Verbesserung der Atemluft, Lärmdämpfung, Sichtschutz, Lieferung des lebensnotwendigen Sauerstoffs für Mensch und Tier, Lebensraum für zahlreiche Tierarten (Auszug: www.baumschutz-sachsen.de/baume-und-lebensqualitaet.html) sollten Grund genug sein, unsere Haltung Bäumen und Sträuchern gegenüber zu überdenken und uns auch mal mit ihren »Nebenwirkungen« wie Schatten, Laub- und Samenfall zu arrangieren.

Gerade in unserer mit Feinstaub belasteten Stadt sind Bäume ein wesentliches Hilfsmittel, diese Werte zu verringern und unsere Luft zu verbessern. Da die Oberfläche der Blätter (auch Nadeln der entsprechenden Bäume) schädliches CO2 aus unserer Luft filtert, ist der Erhalt eines jeden Baumes für den Klimaschutz gerade in der jetzigen Zeit äußerst wichtig. Vergessen sollten wir auch nicht die Tierwelt, welche mit jährlichen Fällaktionen und rigorosen Sträucher- Verschnitten systematisch ihres Lebensraumes beraubt wird. Gerade die Vögel benötigen in den harten Wintern unsere Unterstützung mit Unterschlupfmöglichkeiten.

Im Ergebnis der durchgeführten Begehung kann man sagen, ein wichtiger Grundstein für das zukünftige Zusammenwirken WOGETRA - Mieter - Naturschutz wurde gelegt. Gern würden wir mit diesem Beitrag auch weitere betroffene Mieter zum Nach- und Umdenken bewegen. Letztendlich wünschen wir uns doch alle für uns und weitere Generationen eine intakte Umwelt!