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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Bitte noch einmal: »Tantz, Tantz, Yidelekh«

Begeisterte Gäste in Kirche Schönau erklatschen Zugabe

Aufgeregt zappeln sie auf dem Seitenerker. Immer mal wieder sieht man einen neugierig über die Balkonbrüstung spähen. Sind auch genug Gäste da? Können meine Eltern gut sehen? Nochmal tief durchatmen...

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Die Kirche Schönau knackvoll. Musikschüler des Leipziger Klarinettenorchesters »Clarinettuoso« unter Leitung von Anja Philipp begeistern von Klassik bis Klezmer. Foto: Silke Heinig

Die Musikerin Anja Philipp hat uns als Klarinettistin – zuletzt zum 20-jährigen der Grünauer VHS – bereits als Solistin oder im Quartett begeistert. Nun war sie mit ihren Musikschülern in der Kirche Schönau zu Gast. Im Klarinettenorchester »Clarinettuoso« haben sich zwölf Jugendliche im Alter von 11 bis 15 Jahren zusammengefunden. Ergänzt um ein Holzbläsertrio wollen sie sich in dieser seltenen Musizierform ausprobieren. Gelerntes öffentlich zu Gehör bringen. Neue musikalische Wege beschreiten.

In den letzten intensiven Probenwochen haben jungen Musiker ein tragfähiges Repertoire eingeübt und daran gearbeitet, sich eine Stunde gut zu konzentrieren und ebenso lang bei Puste zu bleiben. Der musikalische Bogen spannte sich vom mittelalterlichen Giovanni Giacomo Gastoldi über Wolfgang Amadeus Mozarts »Divertimento Nr.4« bis zu Friedrich Mildes »Klarinettenserenade«. Saubere klassische Schulmusik als Ständchen zum 140. Musikabend Klang-Stille-Raum.

Auch an diesem Freitag wieder ergänzt um eine Meditation, diesmal des Br. Michael Schilling. Als danach im zweiten Teil recht neuzeitlich »Eleanor Rigby« von John Lennon und Paul McCartney erklang und wenig später temperamentvolle Lieder aus dem »Klezmer Wedding Book« hatte sich »Clarinettuoso« endgültig in die Herzen der über sechzig Zuhörer gespielt.

Stolz auf diesen gelungenen Einstand griff Anja Philipp gutgelaunt die Stimmung auf und wünschte den Zuschauern: »Sie mögen nach Hause gehen und sagen – Mensch, das war schön!« Begeistert klatschend lockten diese noch eine Zugabe hervor und hatten die Melodie auf dem Heimweg noch im Ohr: »Tantz, Tantz, Yidelekh«...

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