Grün-As
Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Jeder kann sich einbringen

Intervallstudie offenbart Stärken und Schwächen Grünaus

So voll, wie am Abend des 25. Februar war es schon lange nicht mehr im KOMM-Haus. Rund 100 Besucher hatten es sich im Saal des Hauses bequem gemacht und warteten gespannt auf die Ergebnisse der mittlerweile zehnten Intervallstudie, die Professor Dr. Sigrun Kabisch vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) ihnen präsentierte.

Dass diese Einwohnerbefragung immer wieder ein solch großes Interesse weckt, kommt nicht von ungefähr. Immerhin ist sie in ihrer Art in Deutschland einmalig und die Grünauer lechzen geradezu danach, sich in ihrer Entscheidung für Grünau als eigenen Wohn- und Lebensstandort bestätigt zu wissen.

Seit 1979 fühlt das Forscherteam vom UFZ den Grünauern nun schon in regelmäßigen Abständen auf den Zahn: Wohnung, Umfeld, Stadtteil allgemein – wie zufrieden sind denn nun die hier Lebenden? Eines ist seit Langem ein offenes Geheimnis und wird auch durch die jüngste Studie wieder einmal belegt: Die Meisten fühlen sich in ihrer »Großwohnsiedlung«, wie das Gebiet etwas statisch offiziell betitelt wird, viel wohler, als man es ihnen attestiert.

Die Außenwahrnehmung ist nach wie vor eine völlig andere als die Grünauer Innensicht. Daran hat sich trotz der mittlerweile stabilen bis leicht gestiegenen Einwohnerzahl bislang nichts geändert.

Etwas ratlos lässt diese Erkenntnis diejenigen zurück, die stets darum bemüht sind, am Image des Stadtteils zu feilen. Eine Frage des Abends war darum auch: Was tun, um Grünau dauerhaft in ein besseres Licht zu rücken? Darüber haben sich schon viele Experten und Laien die Köpfe zerbrochen. Lösungsansätze werden sich sicher im kurz vor der Veröffentlichung stehenden Stadtteilentwicklungskonzept finden lassen, welches »Grün-As« in einer seiner nächsten Ausgaben vorstellen wird. Ganz allgemein scheint jedoch logisch: Mit den eigenen Pfunden wuchern.

Viel Grün, sogar einen der schönsten Seen Deutschlands vor Jeder kann sich einbringen Intervallstudie offenbart Stärken und Schwächen Grünaus der Nase, gute Infrastruktur, eine flächendeckende Bildungslandschaft und und und. Die Positivseite auf einer imaginären Plus-/Minus- Liste ist deutlich länger als die negative. Zumindest wenn man die Grünauer fragt.

Mit einer rosaroten Brille laufen sie dennoch nicht durch ihre Plattenbauwelt und so werden auch die Schwächen, die der Stadtteil ohne jeden Zweifel ebenso hat, klar benannt. Dabei steht fest: Grünau ist nicht gleich Grünau. Bei Auswertung der Studie wird schnell deutlich, dass sich einzelne Wohnlagen über Jahre hinweg sehr viel besser entwickelt haben als andere. Nun könnte man meinen, dass es keine solche Erhebung bedurft hätte, um zu erkennen, dass es in einigen Vierteln des immer noch riesigen Wohngebietes ziemlich hakt.

Ein Umstand der laut Kabisch auch zu einem gewissen Teil an einzelnen Vermietern festgemacht werden kann. Die Ergebnisse der Studie könnten darum auch eine gewisse Hilfestellung für diese Unternehmen sein, so diese denn daran Interesse zeigen.

Doch nicht nur die Stadt oder die Wohnungswirtschaft sind gefragt, Grünaus Zukunft positiv mitzugestalten. Jeder einzelne kann etwas für ein liebens- und lebenswertes Umfeld tun – das anstehende Jubiläum bietet dafür die beste Gelegenheit.

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