20 Jahre Grünauer Oase
ankommen | ausruhen | auftanken
Alles begann zur Wendezeit beziehungsweise kurz davor. Im Neubaugebiet Grünau am Rande der Stadt wohnte Familie Linke. Ihnen war es ein Anliegen, Mitbewohner und Nachbarn mit dem Evangelium zu erreichen. Sie luden zur Kinderstunde in ihre Wohnung ein und auch auf die Wiese vorm Haus.
Eltern kamen vorbei, meistens skeptisch, einige blieben jedoch und wollten es genauer wissen. Jährlich gab es eine Kinderwoche. Auch ein Hauskreis entstand. Zu den Gottesdiensten fuhr man in die Gemeinde Jacobstraße in die Innenstadt. Als der Zulauf größer wurde, hielten die Geschwister ab 1994 Gottesdienst im Wohnzimmer.
Nach weiterem Wachstum wurden 1997, also genau vor 20 Jahren, die Räume in der Karlsruher Straße 29 angemietet. Wo sich vorher die Zoohandlung »Biotop Richter«
befand, wurde nun kräftig
umgebaut und renoviert und Räume für den Gottesdienst und für die Kinder sowie für eine Begegnungsstätte hergerichtet. Ein Name für das neue Haus musste nicht extra gesucht werden, denn eine Besucherin sagte
spontan: »Ihr seid so eine richtige OASE in Grünau!«
So bildete sich schrittweise eine neue Gemeinde von Christen; einige waren schon gläubig und wohnten in Grünau. Andere zogen in den Stadtteil. Die meisten allerdings kamen ganz neu mit dem christlichen Glauben in Berührung, ließen sich taufen und wurden Mitglied. Natürlich gab es auch Fluktuation, so zählt die Oase zurzeit knapp zwanzig Mitglieder, die alles ehrenamtlich bestreiten und aus Spenden finanzieren. Im Laufe der Jahre gab es im Gemeindeleben inzwischen etliche Taufen, Hochzeiten und Geburten. Wie das Leben eben so ist.
Wir glauben, dass Gott durch die Grünauer Oase sein lebendiges Wasser in die Beton-Wüste fließen lassen will. Ganz so, wie es der Prophet Jesaja im Alten Testament sagt: Ich, der HERR; will Wasserbäche auf den Höhen öffnen und Quellen mitten auf den Feldern und will die Wüste zu Wasserbächen machen und das dürre Land zu Wasserquellen. (Jes. 41,18)
Dies ist auch das Motto der Oase. Konkret sieht das so aus, dass wir weiterhin Anlaufpunkt im Wohngebiet sein wollen. Man kann bei Kaffee und Kuchen über Gott und die Welt sprechen oder beim Glaubenskurs tiefer gehende Informationen über das Christentum erhalten. Besucher können einen Nachmittag bei Sport und Spiel verbringen oder beim sonntäglichen Gottesdienst einfach ankommen, ausruhen und auftanken.
Ebenso bietet das Gebet die Möglichkeit, innere Ruhe zu finden und Zwiesprache mit dem Schöpfer zu halten. Praktische Lebenshilfe bietet die Zusammenarbeit mit dem Blauen Kreuz, den Anonymen Alkoholikern sowie den Narcotics Anonymus.
Ingmar Albert