Grün-As
Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Frühling

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, ich hab ja schon gar nicht mehr dran geglaubt, aber: Der Frühling ist da. Sechs Monate Schmuddelwetter, Kälte, Regen, Schnee, Sturm, Dunkelheit bis tief in den März – vorbei. Selbst die nervige Zeitumstellung konnte mir nicht den Spaß daran verderben, den letzten Sonntag in vollen Zügen zu genießen.

Sonne satt und ein Ziel vor Augen: Winterschlaf aus den Gliedern schütteln und mit Kind und Kegel die neue Route der Ein-See-Wanderung (diese findet wie im letzten Jahr im September statt) testen. Vom Kulki entlang des Zschamperts bis zum Bienitz. Selbiges hatten wir schon einmal versucht. Im November mussten wir die Tour wegen plötzlichen Starkregens schweren Herzens aufgeben. Doch dieses Mal gab es kein Halten.

Vorbei an summenden Bäumen – den Bienen wird zurecht eine innewohnender Fleiß nachgesagt – und den ersten bunten Blumenfarbklecksen, immer am leider nur spärlich Wasser führenden Bach entlang. Kaum vorstellbar, dass dieser irgendwann in grauer Vorzeit einmal ganze Fischerfamilien ernährt haben soll. Nach reichlich vier Kilometern ist der Bienitz schon erreicht – das Söhnchen ist ein wenig enttäuscht: »Das ist ja der kleinste Berg der Welt«, nörgelt er herum. Mag sein, aber er birgt einige Überraschungen: Zunächst natürlich einen tollen Blick übers Land, eine super Rodelbahn, die man auch gut mit dem Fahrrad hinuntersausen kann und dreitausend Jahre alte Hügelgräber. Ich bin begeistert. Die Strecke ist für September gebongt.

Vor uns liegt nun das sehr viel angenehmere Halbjahr. Rad fahren, Wandern, im Garten oder auf dem Balkon buddeln, die Spielplätze unsicher machen – Grünau hat so schöne – die Wiesen bevölkern, Grillen, im Biergarten sitzen, am Kulki abhängen, im Grünen picknicken, draußen sein, Spaß haben. Und das Tollste daran ist: Dafür braucht man – abgesehen vom Biergarten vielleicht – nicht einmal Geld. Die beste und nächste Gelegenheit, aktiv zu werden bietet Ostern. Die vier freien Tage sind in diesem Jahr glücklicherweise erst recht spät – Mitte April. Eine Gut-Wetter-Garantie ist das zwar nicht, aber es nährt die Hoffnung, dass die Eier nicht im Schnee versteckt werden müssen. Bunt auf weiß verdirbt irgendwie den Spaß an der Suche.

Also was tun zu Ostern? Oder: Was tun zu Ostern! Einen Spaziergang wagen – es muss ja nicht immer um den Block oder den Kulki sein. Erkunden Sie doch mal Grünaus Umgebung, wenn Sie’s noch nicht getan haben. Die Schönauer Lachen sind wundervoll, der Weg am Saale-Kanal lohnt zu jeder Jahreszeit genau wie der am Karl-Heine-Kanal. Oder Sie schauen mal beim Seebenischer Storchenpaar vorbei – zu finden an der zum Radweg ausgebauten alten Eisenbahnstrecke Richtung Lützen. Möglichkeiten, den ollen Winter aus Knochen und Hirn zu entfernen, gibt es im und um den Stadtteil genügend.

Wir wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser viel Spaß beim Erkunden der neu erwachenden Natur und Frohe Osterfeiertage!

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