Grün-As

Schulschließungen von Amtswegen: grundlos … nein Danke!

Mit uns nicht!

Bild Geradezu grotesk, widersprüchlich bis hin zu lächerlich hören sich die Gründe zur vorgechlagenen Schließung unserer 79. Grundschule »Deiwitzweg« seitens des Schulverwaltungsamtes (Entwicklungsplaner - Herr Maier) an.
Lange Diskussionen in der ersten Elternratssitzung an unserer Schule brachten diese Widersprüche in der Argumentation des Schulverwaltungsamtes zu Tage.
Seit Jahren betreibt das Schulverwaltungsamt Leipzig trotz bekannter Brandschutzmängel die 79. Grundschule. Auflagen vom Brandschutzamt, die alle Schulen und Kitas in Leipzig betreffen, wurden aus Kostengründen nicht verwirklicht. Darüber hinaus veranlassten die Verantwortlichen der Abteilung Entwicklungsplanung im Jahr 1997, dass im Zuge der Aufhebung der 96. Grundschule zum Teil vorhandene Fluchtmöglichkeiten zugebaut(!) wurden, damit im Gebäude, welches über 20 Räume verfügt, insgeamt 15 Klassen mit ca. 300 Kindern untergebracht werden konnten.

Ja, wie lächerlich hört es sich an, wenn dieselben Verantwortlichen von damals ihre Beschlüsse nun als Schließungsgrund für unsere Schule aufführen. Kürzlich wurde sogar noch bekannt, dass der erste Durchbruch und die Montage von Brandschutztüren realisiert werden. Hoffentlich wird dann noch der zweite und letzte Durchbruch zum Schutz unserer Kinder erfolgen.
Die Zahlen laut Einwohnermeldeamt (Stand 30.Mai 2000) über die Entwicklung der Einschüler speziell an unserer Schule (ebenfalls im Schreiben des Schulverwaltungsamtes dargestellt) zeigen, dass kontinuierlich jährlich eine 1. Klasse betrieben werden kann und sogar schon ab dem Jahr 2002/03 die Schülerzahlen bis über die Jahre 2003/04 ansteigen, so dass die vom Kultusministerium geforderte Zweizügigkeit wieder erreicht wird.

Der Erhalt unserer Schule hätte auch damit gesichert werden können, wenn im Juli die Abteilung Entwicklungsplanung dem Vorschlag des Stadtbezirksbeirates West gefolgt wäre und die angrenzende Kirschbergsiedlung dem Schulbezirk der 79. Grundschule zugeordnet hätte. Dadurch wäre auch für diese Schulkinder der Schulweg kürzer und vor allem sicherer geworden. Alle anderen Gesichtspunkte des Schulverwaltungsamtes, die zum Vorschlag der Schließung bewogen haben könnten, sind vermutlich von Mitarbeitern erarbeitet worden, die sicher keine Kinder im schulfähigen Alter haben, oder die Schule und das Umfeld mit den idealen Arbeits- und Lebensbedingungen nicht kennen! Wie zum Beispiel:

  • separate Schul-, Hort- und Schlafräume für die jüngsten Schüler
  • wunderschön gestalteter und großräumig angelegter Schulgarten
  • stark begrünter, in sich völlig geschlossener Schul- und Spielhof
  • großzügig räumliche Aufteilung der Schule, dadurch effizente Möglichkeiten der Hortgestaltung auch in Innenbereichen (vielseitige Ausprägung von Arbeitsgemeinschaften)
  • Schulwege ausschließlich in verkehrsberuhigten oder Fußgängerzonen

Hinweis an das Schulverwaltungsamt: Bitte lesen Sie Ihre eigenen Internetseite über die 79. Grundschule und deren aufgeführten Vorzüge unter www.leipzig.de!
Die Schule und der unbeschwerte Schulbesuch sind entscheidende Voraussetzungen für die Entwicklung unserer Kinder!
Wir als Eltern werden kämpfen und für das Wohl unsrerer Kinder eintreten.

Im Namen aller Eltern
Jörg Breiting - Elternratsvorsitzender

Ein heißes Eisen…

Schulschließungen sind immer eine sensible Angelegenheit, besonders wenn man bei den Prognosen über die Entwicklung der Schülerzahlen tüchtig daneben lag. Solche Voraussagen sind natürlich auch von den verschiedensten Faktoren abhängig, die manchmal über Jahre hinweg nicht berechenbar sind. Gerade deswegen sollte man bei zukünftigen Aussagen besonders vorsichtig sein. In Grünau sollen in den nächsten Jahren drei Schulstandorte aufgelöst werden:

  • die 92. Schule(Mittelschule),
  • die Ratzelschule (Gymnasium) und die
  • Grundschule am Deiwitzweg.

Besonders der Entwurf zur kurzfristigen Schließung der 79.Grundschule bereitet den Grünauer Eltern großes Kopfzerbrechen und sie wollen für den Erhalt »ihrer« Schule kämpfen. Begründet wird die Schließung der Schule mit fehlendem brandschutztechnischen Voraussetzungen und aus schulorganisatorischen Gründen. Es fehlt an einer Brandschutztür im 1.Geschoss für 2.500 DM (1278,22 Euro) Im Erdgeschoss wurde die Tür im Hortbereich gerade installiert!.

Die anderen Bedingungen in der Schule, wie wunderschön gestaltete Klassenräume (zum größten Teil von den Eltern gemalert), Horträume mit eigenem Schlafbereich, 6.000 qm grüne Freifläche mit Schulgarten und ohne Beton. Weiterhin kleine Klassenräume, durch die der vom sächsischen Kultusministerium vorgegebenen Klassenteiler von 33 Kindern legal umgangen werden kann, und somit optimale Bedingungen für die Grundschüler vorhanden sind.

Hier muß sich das Schulverwaltungsamt fragen lassen, ob man nicht weiterhin progressiv in die Zukunft denken sollte, im Sinne der Kinder. Ein großes Problem wäre auch für die 1-4 Klässler die Überquerung der Ratzelstraße, welche noch in der Schulentwicklungsplanung von 1996 wegen der hohen Verkehrsdichte zur Schulbezirksgrenze zwischen 100. und 79.Schule erklärt worden war. Auf einmal wäre die Schulwegsicherheit über die ampelgeregelte Ratzelstraße gefahrlos möglich, wie sich doch die Zeiten ändern…

Es bleibt zu hoffen das der Stadtrat wenigstens bei der 79. Grundschule der Argumentation des Schulamtes nicht folgen wird und perspektivisch drei Grundschulstandorte im WK 8 erhalten bleiben.

Uwe Walther
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