Grün-As

Statt eines Jubiläums-Grußwortes,

wie es in der Juni-Ausgabe der Stadtteilzeitung 1996 vom damaligen Bürgermeister, Herrn Lehmann-Grube, zu lesen war, ein paar Gedanken zur aktuellen Situation.

Erst Aufwertung, dann Umbau (Rückbau, Abriss) - das ist das Leitmotiv für den Bürgermeister von Leinefelde, Herrn Reinhard, bei allen Entwicklungsmaßnahmen, die seine Großwohnsiedlung betreffen. Und die Ergebnisse sind wirklich sehenswert, bieten eine hohe Wohn- und Lebensqualität, was beim Einwohnerkongress anschaulich belegt wurde.

Ehe nun in Leipzig noch mehr stadtbekannte Persönlichkeiten in die Abrissdiskussion eingreifen (die sich seltsamerweise nur auf Grünau beschränkt), Mitarbeiter von Stadtverwaltung und Wohnungswirtschaft sowie Politiker mit Meinungsäußerungen vorbreschen oder lieber schweigen, ehe Werte unwiederbringlich zerstört werden (sei es durch Vandalismus oder Abriss), ehe sinnvolles gemeinsames bürgerschaftliches und Investoren-Engagement für eine Qualitätsverbesserung gemeinwesenorientierter Arbeit von Seiten der Stadt ausgebremst wird und die Akteure das Handtuch werfen … ist unkonventionelles Agieren angesagt.

Beispielsweise Bürgerhaus Brackestraße - das ist nicht eine fixe Idee von Leuten, die sonst nichts weiter zu tun haben, sondern hier soll der Grundstein für eine kontinuierliche soziokulturelle und Bildungsarbeit für die Grünauer und ihre Gäste gelegt werden. Egal ob das Gebäude von Wohnhäusern umgeben bleibt oder zukünftig in einem Grüngürtel liegt, der Standort ist entscheidend, denn es geht vorrangig um Angebote für die Bewohner der dichtbesiedelten Wohnkomplexe sieben und acht (einschließlich der eingemeindeten Orte Lausen und Miltitz). Gerade die zahlenmäßig zunehmende ältere Bevölkerung braucht Stätten der Begegnung im näheren Umfeld.

Bild Am 1. Juni 1976 wurde der Grundstein für Grünau gelegt. Eine große Geburtstagsfeier wird es 25 Jahre danach nicht geben. Ursprünglich vorgesehene Aktionen fallen buchstäblich der Abrissdiskussion mit allen daran hängenden Folgewirkungen zum Opfer. Aber der 1. Juni 2001 sollte mit Aufbruch in die Zukunft verbunden sein. Die Stadt Leipzig hat sich Bürgerfreundlichkeit und -beteiligung auf die Fahnen geschrieben - fordern wir das ein:

Transparenz bezüglich der weiteren Entwicklungsmaßnahmen, rechtzeitige Information der Bürger, verantwortungsbewusster Umgang mit den vorhandenen Ressourcen, Bürgerbeteiligung nicht nur zum Abhaken.
Es gibt im Stadtteil vielfältige endogene Potenziale, die - mit Fördermitteleinsatz kombiniert - zu einer wirkungsvollen Aufwertung des Standortes beitragen können (was man von Planungen am grünen Tisch nicht immer behaupten kann).

KOMM e.V.
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