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Zwei gute Freunde

ImageLink Grün-As im Gespäch mit Manfred Anders, dem Autor des Buches: »Fred Frohberg - Zwei gute Freunde«

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Herr Anders, am 31. Mai, 16.00 Uhr stellen Sie im KOMM-Haus Ihr Buch vor. Wie kam es dazu, dass ein Grünauer Journalist ein Buch über den Grünauer Sänger Fred Frohberg geschrieben hat?
Manfred Anders
Ich will vor allem das Andenken an einen Künstler bewahren, der nicht nur für mich in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert war. Für viele Menschen, die ein ähnliches Schicksal wie er im Krieg erlitten hatten, wurde er ein Vorbild. Er war ein Künstler mit einer gründlichen musikalischen Ausbildung und einer enormen Vielseitigkeit. Er sang nicht nur Tagesschlager, seine Aufnahmen mit seinem Ensemble bestechen auch heute noch durch ihre künstlerische Qualität. Und er war ein äußerst liebenswerter Mensch. Ein Star zum Anfassen, er brauchte den Kontakt zu seinem Publikum. Dahinter verbirgt sich das Geheimnis, dass Fred Frohberg in den Herzen vieler Menschen, die ihn auf der Bühne oder in den Medien erlebt haben, unvergessen bleibt und die Erinnerung an ihn noch sehr lebendig ist.
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Worauf gründet sich Ihr Urteil?
Manfred Anders
Leider ist es so, dass viele junge Buchhändler denen der Name nichts mehr sagt, sehr zürckhaltend auf das Buch reagiert haben. Also habe ich beschlossen zu den Lesern zu gehen, in Seniorenclubs und Begegnungsstätten der Volksolidarität. In den letzten Wochen hatte ich Kontakt mit mehr als 500, natürlich vor allem älteren Leuten. Es ist eine Freude zu erleben, wie sie auf das Buch reagieren. Sie singen gemeinsam seine Lieder und erzählen mir am Ende viele, viele Episoden von persönlichen Begegnungen mit ihm. Und alle bestätigen das Bild, das im Buch von ihm gezeichnet wird. Auch viele Grünauer, die ihn in den letzten Jahren seines Lebens als »Nachbarn« oder bei verschiedenen Auftritten erlebt haben, können das sicherlich bestätigen.
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Wie haben Sie Fred Frohberg kennen gelernt?
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Manfred Anders
Die Vorgeschichte liegt mehr als 40 Jahre zurück. Seit meiner Kindheit bin ich ein begeisterter Tanzmusikfan. Vor allem das Leipziger Rundfunktanzorchester und seine Solisten Helga Brauer und Fred Frohberg hatten es mir angetan. Ich sammelte Autogramme, Zeitungsauschnitte und immer wenn es möglich war, bei Auftritten dabei zu sein, habe ich es versucht. Anfang der 90iger Jahre habe ich begonnen für verschiedene Zeitungen Beiträge über DDR-Künstler zu schreiben, auch für das MDR-Schlagermagazin entstanden kurze Porträts. Begonnen habe ich mit Fred Frohberg, weil er nur wenige Hundert Meter von mir entfernt wohnte. Im Laufe der Jahre sind wir - bei aller Bescheidenheit - auch zwei gute Freunde geworden. 1997 habe ich ihm dann vorgeschlagen gemeinsam ein Buch zu schreiben. Leider hat sein Tod im Juni 2000 verhindert, das wir es gemeinsam zu Ende machen konnten.
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Wie kam es dann doch noch zu einem guten Schluss?
Manfred Anders
Anfang 2001 hatte sich der Mitteldeutsche Verlag in Halle bereit erklärt, das Buch herauszubringen. Das Problem bestand aber darin, dass die hinterlassenen Aufzeichnungen unvollkommen waren. Mit Hilfe vieler Kollegen und Freunde von Fred Frohberg ist es dann doch noch gelungen ein abgerundetes Bild entstehen zu lassen. Fünfundzwanzig Namen umfasst die Liste der »Mitautoren«, sie reicht von Julia Axen bis Walter Eichenberg, Frank Schöbel bis Fips Fleischer und Gisela Steineckert bis Fred Bertelmann.
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