Grün-As

Leserbriefe

Heiße Diskussion zum Thema: Wie weiter mit Stuttgarter Allee?

Die Grün-As-Leserin Kerstin Schleinitz aus der Stuttgarter Allee in 04209 Leipzig schrieb am 10. April 2002 folgenden Brief an unsere Redaktion:

Zunächst kann ich dem Artikel von Frau Hofmann im Heft 3/2002 nur voll und ganz zustimmen. Als unmittelbar davon Betroffene halte ich die hier beschriebene Situation für sehr real wiedergegeben. Die Lärmbelästigung führt z. B. so weit, dass es unserer Tochter (5), deren Zimmer zur Holzpodestseite liegt, nicht möglich ist, ungestört einzuschlafen. So ist es schon beinahe zur Gewohnheit geworden, sie im Schlafzimmer der Eltern auf der gegenüberliegenden Wohnungsseite schlafen zu legen.

Mir als passionierter »Pflanzenfreundin« ist regelrecht die Lust zur sommerlichen Gestaltung des Balkons genommen, weil ich diesen ohnehin nicht zur Erholung nutzen kann. Und das will einiges heißen, wo doch noch vor drei Jahren gerade dieser Balkon als einer der schönsten Leipzigs im »Wochenkurier« mit Bild veröffentlicht wurde. Stellenweise sind Gespräche innerhalb der Wohnung bei geöffneten Fenstern nahezu unmöglich. Das kann man schon als eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität bezeichnen!

Ganz entschieden widersprechen möchte ich der Meinung des Herrn Kaefer (Heft 4/2002). Objektiv recherchiert haben kann der Mann wohl kaum! Wer wohnt denn z. B. in einer 4-Raum- Wohnung, von denen es in den betreffenden zwei Häusern allein 20 Stück gibt? Gerade Familien mit z. T. mehreren Kindern, denen man Jugendfeindlichkeit wohl kaum unterstellen kann! Bestätigen kann ich leider auch die überwiegend unfruchtbaren Gespräche mit den betroffenen Jugendlichen. Einen Jugendsozialpädagogen hatten die allerdings hier auch noch nicht gesehen…

Erst grün - jetzt AU
Kahlschlag im Innenhof der Gärtnerstraße

Unsere Redaktion erhielt von Frau Sabine Penndorf aus Grünau einen Leserbrief, den sie am 2. April 2002 verfasste:

Frau Tempel hat mir mehr als aus dem Herzen gesprochen, was die Behandlung der Bäume und Sträucher in Grünau betrifft. Es sind nicht nur die Gärtner der LWB, die mit den Pflanzen so unprofessionell umgehen, sondern auch diejenigen, die in der Wohnungsgesellschaft LIPSIA arbeiten. Die Kettensägen werden eingesetzt, so hoch man damit reichen kann. Da wird keine Rücksicht auf die Wuchsform der Bäume genommen, sodass hinterher nur noch Strünke übrigbleiben. Sträucher bekommen einen »Einheitsschnitt«, einfach oben gerade geschnitten, fertig. Dass einzeln stehende Sträucher extra so gepflanzt wurden, damit man ihre unterschiedliche Form und Farbe zur Geltung bringt, scheint von den Gärtnern keiner zu wissen. Die Fichte vor meinem Haus Gärtnerstraße 105 wurde 2 m vom Boden von ihren Ästen befreit. Stehengelassen wurden dicke »Kleiderhaken«, also nicht fachgerecht abgesägt. Jetzt bluten diese Stellen aus allen Wunden. Es ist überhaupt nicht nötig, dass jedes Jahr an den Bäumen oder Sträuchern gesägt oder geschnitten werden muss, es sei denn, ein Ast oder die Zweige behindern den Weg. Ich frage mich, ob die Baumschutzordnung in Grünau überhaupt Gültigkeit hat, wer die Arbeiter anleitet und ob die Fachfirmen nicht ihre Berufsehre einbüßen. Aber die zählt vielleicht nichts mehr.

Kulkwitzer See

Zu verschiedenen Beiträgen im Grün-As zum Kulkwitzer See erreichte uns eine ausführliche Presseerklärung des Zweckverbandes.
Wir geben im Folgenden den wichtigsten Inhalt wieder:

Zurzeit konzentrieren sich die Anstrengungen der Beteiligten auf die Vorbereitung einer langfristigen Wasserableitung aus dem Kulkwitzer See. In den nächsten Wochen und Monaten wird die Projektgruppe alle möglichen Varianten prüfen müssen, um Ende 2002 eine technisch realisierbare und kostengünstige Lösung vorzulegen, die im nächsten Jahr umgesetzt wird. Damit wird ab Miltitz zugleich eine stabile Versorgung des Zschampert mit Wasser gesichert.

Die Tatsache, dass der Zschampert zu wenig bzw. kein Wasser bis Miltitz führt und der Kulkwitzer See zuviel davon hat, wird bei den Maßnahmen der Braunkohlesanierung berücksichtigt. So soll mit der langfristigen Lösung der Wasserüberleitung in den Zschampert auch dessen regelmäßige Wasserführung im gesamten Bachlauf gesichert werden, da sein Quellgebiet durch den Bergbau zerstört wurde. In diesem Jahr wird mit der LMBV und den beteiligten Ingenieurbüros eine technische Lösungsvariante erarbeitet. 2003 erfolgt mit der Weiterführung des Abkommens bis 2007 die Umsetzung.

Mit den Maßnahmen der Braunkohlensanierung wurde in den letzten 3 Jahren über 1 Mio. Euro in das Erholungsgebiet investiert, um eine Weiternutzung trotz des steigenden Wasserspiegels abzusichern und die Voraussetzungen für zukünftige Entwicklungen zu schaffen. Damit wird auch die Wasserversorgung des Zschampert am Oberlauf und im Naherholungsgebiet »Kulkwitzer See« gesichert. Das ist ein Beitrag zur Entwicklung einer attraktiven Erholungslandschaft um den See. Zugleich verbindet der Bach das Naherholungsgebiet mit dem Auwald. Solche Biotopverbindungen sind ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz. Damit werden sich auch die Möglichkeiten der Grünauer verbessern, interessante Tierarten am und um den See beobachten zu können.

Grün-As wird weiterhin die neuesten Informationen zum Thema Kulkwitzer See und Zschampert berichten.
Redaktion Grün-As / L. Kasek

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