Grün-As

Im Westen nichts Neues

ImageLink Der Titel ist bei Herrn Remarque entliehen, und es soll auch kein Roman erzählt werden, denn es geht um heute und hier im Westen Leipzigs - die Situation zurzeit in Grünau. Alles scheint hier ruhig seinen Gang zu gehen, die Stadtverwaltung hat den Grünauern keine Neuigkeiten zu berichten, und folglich fällt das ursprünglich für den 7. Juni vorgesehene Forum Grünau aus. So hat es zumindest die Vorbereitungsgruppe, auch die Quartiersmoderatoren, beschlossen.

Wie sieht es nun wirklich aus? Wie ist der aktuelle Stand der Umsetzung des Stadtentwicklungsplanes? Welche Projekte der Wohnungseigentümer werden wann realisiert? Wann werden welche Blöcke leer sein und wann abgerissen werden? Welche Vorstellungen gibt es über die Nachnutzung der Flächen? Warum tut sich an manchen Stellen gar nichts?

Es gibt eine Menge Fragen, es gibt Bewohner, die von sich aus nach neuen Wohnungen suchen (wobei leider nicht jeder Bedarf in Grünau gedeckt werden kann), leere Blöcke ohne Fenster ziehen die Blicke auf sich (wie lange noch?), leere PH 16 werden demnächst verschlossen (und dann?), über die Ergebnisse der Voruntersuchungen in den Wohnkomplexen 7 und 8 sollte eigentlich ein Artikel im Grün-As erscheinen (wird aber nun doch nicht), die Verwaltungsvereinbarung Städtebauförderung 2002 wurde zwar am 9.4. in Sachsen beschlossen, aber konkrete Aussagen scheinen noch nicht bekannt zu sein (oder?) usw. usw.

Noch nicht konkret vom Auszug betroffene Bürger sind verunsichert, aber andererseits verläuft das »Leerwohnen« wohl sehr geordnet und weitgehend problemlos (wie von den Wohnungsunternehmen zu hören ist), wobei ganz individuelle Gespräche geführt und Lösungen gefunden werden, was jedoch andere Leute gar nicht mitkriegen.

Auf vielen Veranstaltungen in Grünau wurde Transparenz gefordert, die Bewohner wollen informiert werden (aus erster Hand und nicht irgendwann über die Medien). Wenn wegen fehlender Vorschriften und Gelder, wegen gesetzlicher Unklarheiten usw. bestimmte Vorhaben noch nicht in Angriff genommen und umgesetzt werden können, dann muss auch darüber gesprochen werden. Manchmal kommen sich die Grünauer zurzeit ein bisschen verlassen vor. Es muss jetzt immer auf etwas gewartet werden (Untersuchungsergebnisse, Vorschriften, Gelder, Beschlüsse). Wenn dieser Zustand des Verharrens noch lange anhält, ohne dass Neues geschaffen wird, dann überlegt sich vielleicht noch manch einer, aus dem Stadtteil wegzuziehen. Und das kann ja wohl nicht gewollt sein. Schließlich soll der Stadtteil lebens- und liebenswerter werden. Dafür engagieren sich viele Grünauer, organisieren Veranstaltungen wie den Kultursommer mit dem Schönauer Parkfest oder Foren im Rahmen der Agenda-Gruppenarbeit, entwickeln Projekte wie das »Bürgerhaus Brackestraße« und vieles mehr.
E. Müller

Anmerkung der Redaktion: Leider erhielten wir vom Büro für urbane Projekte, Dr. Martha Doehler (Lokale Koordination für das Forum Grünau), trotz Anforderung keine Pressemitteilung zum Sachverhalt.

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