Die vier Jahreszeiten
Der Frühling
Der Winter Der Frühling Der Sommer Der HerbstFrühlingserwachen im
Papelwald, Foto: Elke Göbel
Sie sind übrigens erst in den letzten 150 Jahren aus einem recht seltnen, scheuen Waldvogel,
der im Winter nach Süden flog, zu einem überall häufigen Stadtvogel geworden, der das ganze
Jahr bei uns bleibt. Ihre Cousine, die Singdrossel, ist im Moment dabei, es ihr nachzutun. Auf
den Wildsträuchern leben zahlreiche Insekten, 215 leben zum Beispiel nur von Schlehen und 171
haben sich allein auf Weißdorn spezialisiert.
Damit ist der Tisch für die Insektenfresser reich gedeckt. Das sind nicht nur Vögel, sondern auch Spitzmäuse, Frösche, Kröten, Käfer, Raubwanzen und viele andere. Ziersträucher können hier nicht annähernd mithalten. Die bei Häuschenbesitzern ach so beliebten Thujas zum Beispiel sind für unsere heimischen Tiere wertlos.
Kröten und Frösche
Das Frühjahr ist am See auch die Zeit der Lurche. Wenigstens vier Arten gibt es noch häufiger: Wasserfrösche, Grasfrösche, Erdkröten und Teichmolche. Bis auf den Wasserfrosch leben alle an Land und kommen nur im Frühjahr zur Eiablage ans Wasser. Vor allem Kröten machen sich als unermüdliche Schneckenjäger um die Kleingärtner verdient, die auf Chemie verzichten. Leider sind Kröten besonders gefährdet: Ihre Haut ist gegenüber allen Arten von sogenannten Pflanzenschutzmitteln sehr empfindlich und im Frühjahr wandern sie oft einige Kilometer, um zu ihrem Laichgewässer zu kommen. Auf den Straßen unterwegs enden viele unter den Rädern der Autos. Das hängt auch damit zusammen, dass die Männchen sich freie Flächen suchen, die sie gut überblicken können.
Erdkröten.
Foto: Elke Göbel
Dort warten sie auf die viel größeren Weibchen, um sich von ihnen Huckepack nehmen zu
lassen. Straßen erscheinen den Krötenherren offenbar besonders geeignet, um nach den Damen
Ausschau zu halten. Die müssen dann, schwer von Eiern, auch noch die Männchen zum Laichgewässer
tragen. Aufs Menschliche übertragen: stellen sie sich eine hochschwangere Frau vor, die zu Fuß
50 km zur Entbindungsstation laufen muß und dabei einen Rucksack von 25 bis 30 kg trägt. Dabei
sind die Kröten natürlich recht langsam und werden leichte Beute für verlotterte Kinder, die
sie quälen und erschlagen. Leider kann man solche Barbarei am Lausener Teich im Frühjahr
regelmäßig beobachten und wie viele Erwachsene gehen da achtungslos vorbei. Natürliche Feinde
haben Erdkröten bei uns kaum. Anders die Frösche, die selbst von Katzen gejagt und gefressen
werden.