Grün-As
Bild

Alexander Achminow

Alter: 44 Jahre
Beruf /ausgeübte Tätigkeit: Verlagsgeschäftsführer, ehrenamtlicher Stadtrat
Hobbies: keine Angabe

1. Wie brachten/bringen Sie sich als Kandidat in den Stadtumbauprozess in Grünau ein, vor allem vor dem Hintergrund, dass der STEP nicht mehr zu gelten scheint und der Eindruck entsteht es herrsche eine »Abriss-Anarchie«?

Obwohl der Rückbau - nicht nur in Grünau - mit erheblichen Problemen für alle Beteiligten verbunden ist, ist es völlig verfehlt, von »Anarchie« zu sprechen. Der Anfang 2002 beschlossene Stadtentwicklungsplan Großsiedlungen gilt als planerische Grundlage für den Stadtumbau in diesem Bereich. Seither haben sich allerdings die Rahmenbedingungen durch Eigentümerwechsel, veränderte Strategien der Eigentümer u.a.m. geändert. Einige Rückbauprojekte sollen jetzt durch die Eigentümer doch erhalten werden, andere Projekte wiederum sollen zurückgebaut werden. Alle Anträge werden geprüft, ob sie den Grundintensionen des STEP Großsiedlungen entsprechen. Grundsätzlich haben sich die LWB und die Wohnungsgenossenschaften vorbehalten, die Maßnahmen inkl. Umzugsmanagement in eigener Regie zu steuern. Dazu wurde der »Pakt der Bürgernähe« vereinbart.

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass dies funktioniert und die Bestrebungen, die leerstehenden Wohnungsbestände zu füllen, durch die Gesellschaften weiter verfolgt werden. Persönlich bringe ich mich selbstverständlich über die Beschlussfassungen der CDU-Fraktion in den Stadtumbauprozess mit ein. Die CDU will, dass der Stadtumbau auch in Grünau zu einer Verbesserung des Wohnumfeldes führt und letztlich auch zu einem fairen Interessenausgleich zwischen Eigentümern, Mietern und der Stadt beiträgt. Dabei muss aber klar sein: Die Hauptverantwortung liegt bei den Eigentümern, sie müssen wirtschaftlich verantwortlich handeln. Weitere Genossenschafts-Pleiten helfen niemandem.

2. Wo und wie wollen Sie sich zukünftig als gewählter Stadtrat für die Belange Grünaus einsetzen?

Genau wie bisher - durch Einflussnahme in meiner Fraktion und im Stadtrat selbst. Die CDU hat sich immer auch als Gesamtfraktion für die Belange Grünaus eingesetzt. Ich selbst bin mit parteiübergreifender Mehrheit zum Vorsitzenden des Fachausschusses für Wirtschaft und Arbeit gewählt worden und damit für die Wirtschaftspolitik in ganz Leipzig mit verantwortlich. Hier habe ich zum Beispiel eng mit einer Reihe von Handels- und Gewerbeeinrichtungen in Grünau zusammengearbeitet und dort konkret geholfen.

Ein zweiter Schwerpunkt wird sicherlich die Schulnetzplanung mit ihren Auswirkungen auf Grünau sein. Ich bin froh, dass es gelungen ist, fürs Erste einen Gymnasialstandort in Grünau am Standort des Klinger-Gymnasiums zu sichern; wir müssen uns aber darüber im Klaren sein, dass wir aufgrund immer noch zu geringer Schülerzahlen hier vor weiteren Schwierigkeiten stehen werden. Dort will ich mich weiterhin einsetzen.

3. Wie unterstützen Sie als Politiker das Projekt »Bürgerhaus Brackestraße 48« (eine Initiative Grünauer BürgerInnen zur Umnutzung eines ehemaligen Ärztehauses zu einem offenen Haus mit Bibliothek, Theater, Sportvereinen, Volkshochschule, KOMM e.V. u.a. Nutzern)?

Auch diese Frage ist recht »gefärbt« gestellt. Ob und wie die CDU dieses Projekt unterstützt, werden wir entscheiden, wenn der zuständige Dezernent Burkhard Jung (SPD) dazu ein nachvollziehbares und vor allem nachhaltiges Konzept vorlegt. Immerhin wäre ja dieses »Bürgerhaus« auch Konkurrenz zu bestehenden Gebäuden. Da zudem die knappe Finanzlage der Stadt Leipzig nur allzu bekannt ist, müsste für den Fall, dass hier städtische Gelder fließen sollen, auch durch die Verwaltung oder die Initiatoren des Hauses erklärt werden, an welcher anderen Stelle denn Gelder gestrichen werden sollen.

4. Wie sehen Sie die Zukunftschancen des Stadtteils Grünau?

Ganz positiv - obwohl ich nicht leugnen will, dass es mittelfristig noch zu Belästigungen beim strukturellen Umbau kommen wird. Grünau wird ein starker Teil Leipzigs bleiben, ein ganz gemütlicher, etwas außerstädtischer Stadtteil mit Vorort-Charakter und viel Grün. Ich gehe davon aus, dass sich die Bevölkerungszahl noch etwas verringern wird, dass sich aber langsam die Struktur wieder verbessert - hin zu mehr jungen Menschen und Familien. Die Bebauung wird weiter aufgelockert werden, die Infrastruktur (Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitangebote) ist weit besser als in manch anderem Stadtteil. Mittelfristig sehe ich auch wieder Bautätigkeit in und am Rande Grünaus - da ist eine Umwidmung in Einfamilienhaus-Siedlungen sehr gut möglich. Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass die konsolidierten Bereiche in Grünau weiter gestärkt werden.

Mehr: www.cdu-leipzig.de

Weiter>>>
Karte