Grün-As
Bild

Sylvia Kolbe

Alter: 43 Jahre
Beruf: Stadtführerin
Hobbies: Leipziger Stadt- und Kirchengeschichte; Handarbeiten

1. Wie brachten/bringen Sie sich als Kandidat in den Stadtumbauprozess in Grünau ein, vor allem vor dem Hintergrund, dass der STEP nicht mehr zu gelten scheint und der Eindruck entsteht es herrsche eine »Abriss-Anarchie«?

Mit Sorge verfolge ich die sich abzeichnende Tendenz, in Grünau fast nur noch abzureißen, aber nicht mehr zu sanieren - ich wohne mit meiner Familie auch in einem unsanierten Haus. Mein Engagement als Einwohnerin von Grünau galt in den letzten Jahren speziell den Kindereinrichtungen meiner drei Kinder, als Elternvertreterin und engagierte Mutter. Kindergärten und Schulen zu erhalten und ihre Qualität zu sichern, halte ich für eine wichtige Aufgabe - auch um einer Ghettoisierung Grünaus entgegenzuwirken. So basiert zum Beispiel die Schulpartnerschaft des Lichtenberg-Gymnasiums mit Neu-Ulm in Minnesota auf einer Initiative von mir - dank des Engagements der Direktorin Frau Köhler und den Lehrerinnen Frau Rebeck und Frau Gräf sind nun nach anderthalb Jahren Vorbereitung die Verträge für den gegenseitigen Schüleraustausch geschlossen worden.

2. Wo und wie wollen Sie sich zukünftig als gewählter Stadtrat für die Belange Grünaus einsetzen?

Auf alle Fälle muss endlich wieder Sanierung kommen! Außerdem halte ich die Tendenz für gefährlich, unsere Kinder aus den Augen zu verlieren, sie an den Rand zu drängen und erst wenn sie kriminell werden, aufzuschreien. Ich werde mich auch weiterhin für die Belange der Kinder und Jugendlichen in Grünau stark machen; eine Wahl zur Stadträtin würde meine diesbezüglichen Möglichkeiten vermutlich erweitern. Es ist traurig genug, dass den Arbeitsgemeinschaften in den Schulen das Geld gestrichen wurde - in Grünau gibt es viele Kinder, die Freizeitangebote brauchen und nutzen würden!

3. Wie unterstützen Sie als Politiker das Projekt »Bürgerhaus Brackestraße 48« (eine Initiative Grünauer BürgerInnen zur Umnutzung eines ehemaligen Ärztehauses zu einem offenen Haus mit Bibliothek, Theater, Sportvereinen, Volkshochschule, KOMM e.V. u.a. Nutzern)?

Das ist eine hervorragende Initiative, gerade in Hinblick auf Kinder und Jugendliche, aber auch Senioren in Grünau, hier Sportvereine, Theater, Volkshochschulkurse etc. anzubieten. Die gegenwärtige Kommunalpolitik ist allerdings nicht sonderlich dafür geeignet, solche Projekte zu unterstützen - wie wir alle wissen. In dieser Beziehung muss sich im Stadtrat etwas ändern, dafür würde ich mich einsetzen wollen.

4. Wie sehen Sie die Zukunftschancen des Stadtteils Grünau?

Da ich selbst hier wohne, möchte ich, dass dieser Stadtteil auch in Zukunft ein lebens- und liebenswerter Stadtteil ist und bleibt, kein Ghetto, sondern ein Stadtteil für verschiedene Bevölkerungsschichten. Dafür braucht Grünau Sanierung und nicht nur Abriss. Er braucht Kindergärten und Schulen genauso wie attraktive Freizeiteinrichtungen mit erschwinglichen Angeboten für unterschiedliche Altersklassen. Dafür möchte ich mich im Stadtrat engagieren.

Mehr: www.fdp-leipzig.de

Weiter>>>
Karte