Grün-As
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Jürgen Wesser

Alter: 58 Jahre
Beruf: Dipl. Ing. (FH) für Elektronik
Tätigkeit: Geschäftsführer der AWO (Arbeiterwohlfahrt)

1. Wie brachten/bringen Sie sich als Kandidat in den Stadtumbauprozess in Grünau ein, vor allem vor dem Hintergrund, dass der STEP nicht mehr zu gelten scheint und der Eindruck entsteht es herrsche eine »Abriss-Anarchie«?

Ich bringe mich für Grünau insgesamt ein, nicht nur weil die Zukunft Grünaus für die Mitarbeiter meines Verbandes und für mich von existentieller Bedeutung ist. Uns, der AWO, geht es so gut, wie es Grünau geht. Es ist nicht richtig, dass der STEP nicht mehr gilt. Er ist jedoch dringend zu überarbeiten. Wichtig ist, den Grünauern Sicherheit zu geben, zu sagen, was mit »ihrem« Haus wird. Dass statt Umbau nur Abriss zu erfolgen scheint, liegt an der Mittelvergabe durch die sächsische Staatsregierung. Ursprünglich sollten 50% Förderung für Abriss und 50% Förderung für Neugestaltung eingesetzt werden. Jetzt werden vom Freistaat 95% für Abriss und 5% für Neugestaltung ausgereicht. Gegen unsinnigen Flächenabriss werde ich mich wehren.

2. Wo und wie wollen Sie sich zukünftig als gewählter Stadtrat für die Belange Grünaus einsetzen?

Im Gegensatz zu manch Anderem, der »für« Grünau kandidiert, wohne, lebe und arbeite ich in Grünau und für Grünauer. Grünau ist mein zu Hause und soll es bleiben. Dazu gehört, dass die Spirale von Bevölkerungsrückgang und Rückbau der Infrastruktur unterbrochen wird. Ich will das Bewusstsein der Grünauer, in einem schönen Stadtteil zu wohnen, wach halten. Dieses Gefühl nach außen transportieren. Grünau muss wohnenswert bleiben. Dazu gehört der Erhalt von Schulen, Kindergärten, Bibliotheken und Nahverkehr. Grünau wird von so genannten »Experten« schlecht geredet. Dagegen arbeite ich. Gemeinsam mit Gewerbetreibenden und Vermietern.

3. Wie unterstützen Sie als Politiker das Projekt »Bürgerhaus Brackestraße 48« (eine Initiative Grünauer BürgerInnen zur Umnutzung eines ehemaligen Ärztehauses zu einem offenen Haus mit Bibliothek, Theater, Sportvereinen, Volkshochschule, KOMM e.V. u.a. Nutzern)?

Das Projekt Bürgerhaus Brackestraße 48 habe ich bereits, gemeinsam mit dem Stadtrat Haupt, in der Vergangenheit unterstützt und mir in der Verwaltung damit nicht nur Freunde geschaffen. Auch das ist ein Stück zu schaffende Infrastruktur, die Grünau wohnenswert bleiben lässt. Voraussetzung für die Umsetzung des Projektes ist ein nachvollziehbares Finanzierungskonzept durch die Betreiber. Es ist nicht realistisch, auf kommunale Förderung zu setzen. Wenn ein Stadtrat oder Stadtratskandidat das anders sieht oder verspricht, dann kennt er die Haushaltsituation der Stadt nicht oder macht eines von den vielen Wahlversprechen, das die Bevölkerung leider zur Genüge kennt.

4. Wie sehen Sie die Zukunftschancen des Stadtteils Grünau?

Grünau hat eine gute Zukunft. Mir gefällt mein Stadtteil, der meine Heimat ist. Beweis: Meine Wohnung in Grünau habe ich gekauft. Ich glaube an die Zukunft Grünaus, streite dafür und will die Schwarzseher, auch die in der Verwaltung, die unseren Stadtteil gern als »Platte« abtun, davon überzeugen. Das habe ich getan und will ich weiter tun.

Mehr: www.spd-leipzig.de

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