Grün-As
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Karl-Heinz Obser

Alter: 56 Jahre
Beruf: Dipl. Ing. f. Elektrotechnik und Schweißfachingenieur / Personalberater
Hobbies: Briefmarken, Wandern

1. Wie brachten/bringen Sie sich als Kandidat in den Stadtumbauprozess in Grünau ein, vor allem vor dem Hintergrund, dass der STEP nicht mehr zu gelten scheint und der Eindruck entsteht es herrsche eine »Abriss-Anarchie«?

Als Stadtrat der DSU seit 1999 hatte ich mehrfach Gelegenheit in die Stadtumbaudebatte einzugreifen - und dies vor einer gegenüber unserem Stadtteil teilweise sehr reservierten Ratsversammlung. Meine Gründe waren naheliegend: Seit 1983 bin ich Grünauer, wohne gern hier und lege großen Wert darauf, dass die Wohn- und Lebensbedingungen hier in Grünau weiterhin stimmig bleiben. Stadtentwicklung und Stadtumbau in Grünau sah ich übrigens nie durch die rosarote Brille, sondern als städtebauliche Herausforderung infolge Schrumpfung der Einwohnerzahl und dadurch notwendiger unternehmerischer Entscheidung zu Gebäudeabriss.

Aber: An der richtigen Stelle und einhergehend mit einer positiven Botschaft an die Grünauer, die nur eine Verbesserung, zumindest Beibehaltung der Wohnqualität als Ganzes sein kann! Gegen die törichten Äußerungen des Beigeordneten Tschense 2001 zum kompletten Abriss des WK 7 hatte ich mich genauso scharf gewendet, wie gegen die jüngste, sowohl städtebaulich wie unternehmerisch absurde Idee von Stadtverwaltung und LWB, die halbe Ladenstraße im WK 8 abzureißen und seniorengerechten Wohnraum zu vernichten.

2. Wo und wie wollen Sie sich zukünftig als gewählter Stadtrat für die Belange Grünaus einsetzen?

Sollten mich die Grünauer am 13. Juni erneut in den Stadtrat wählen, werde ich mich weiterhin dafür einsetzen, dass der städtebauliche Gestaltungswille für unseren Stadtteil vor lauter Abriss nicht auf der Strecke bleibt. Die Grünauer dürfen nicht noch mehr verunsichert werden - vor allem unsere Senioren, die an ihrem Lebensabend Besseres verdient haben! Dasselbe trifft für Unternehmen und Gewerbetreibende hier in Grünau zu, die investiert und Arbeitsplätze geschaffen haben. Der Grünauer Stadtentwicklungsplan muss daher an die Realitäten des Lebens angepasst und aktualisiert werden. Persönlich würde ich mich sehr freuen, wenn mein in der Ratsversammlung in seltener Einstimmigkeit angenommener Antrag zum Neuaufbau der Brunnenanlage vom Sachsenplatz hier in Grünau bald Realität würde - als Mutmacher sozusagen!

3. Wie unterstützen Sie als Politiker das Projekt »Bürgerhaus Brackestraße 48« (eine Initiative Grünauer BürgerInnen zur Umnutzung eines ehemaligen Ärztehauses zu einem offenen Haus mit Bibliothek, Theater, Sportvereinen, Volkshochschule, KOMM e.V. u.a. Nutzern)?

An der städtischen Entscheidung, das Bürgerhaus Brackestraße 48 einer Bürgerinitiative zu überlassen, hatte ich Anteil durch eine entsprechende Anforderung an den Beigeordneten für Wirtschaft im Fachausschuss Grundstücksverkehr. Es ging mir dabei auch um eine sinnvolle Nachnutzung von Gebäudeleerstand - ein großes Leipziger Thema übrigens! Trotz der absehbar schwierigen Finanzierung hat der angedachte »Kulturleuchtturm« im WK 8 meine volle Unterstützung. Den mutigen Initiatoren wünsche ich jedenfalls viel Erfolg.

4. Wie sehen Sie die Zukunftschancen des Stadtteils Grünau?

Wohnungsbauminister Töpfer äußerte sich 1997 wie folgt: Großwohnsiedlungen wie Grünau haben das Potential, attraktive Stadtteile von morgen zu werden. Dem ist von mir fast nichts hinzuzufügen, denn »Potential« heißt, hier ist weiter zu gestalten! Der unverstellte Blick auf unseren Stadtteil zeigt: Durch Umgestaltung und Sanierung wurde bisher viel erreicht. Wenn erfolgreiche Wirtschaft zu 50 Prozent Psychologie ist, gilt das für eine offensive Darstellung unseres Stadtteils allemal!

Mehr: www.dsuleipzig.de

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