Trommeln für unser Kreativhaus in Gambia

Sumule und herzliche Grüße an alle »Grün-As«-Leser, an unsere Mitglieder, Paten und Freunde unseres Schulprojekt Socialis for The Gambia e.V. - 10 Jahre Engagement für die Kinder in Gambia. Seit zehn Jahren engagiert sich Socialis dafür, den Kindern in Gambia eine Chance auf Bildung zu geben. Das geschieht an unserer Schule in Brufut und darauf sind wir alle sehr stolz. Uns ist es eine Herzensangelegenheit, »allen Begleitern« unseres Projektes für die langjährige Treue, für die Unterstützung und für das Vertrauen »Danke« zu sagen - Abaraka bake. Wir freuen uns sehr, nach langer Berichtpause über unsere Schule in Gambia berichten zu können, gern möchten wir dies in alter Tradition auch im neuen Jahr fortsetzen.

Gambia ist mit seinen 11.295 Quadratkilometern kleiner als der Freistaat Sachsen, auf drei Seiten vom Senegal umgeben und in der Mitte vom Gambia-River durch - zogen. Nach Westen öffnet sich Gambia mit Stränden und Küstenabschnitten zum Atlantischen Ozean. Hier ist der Tourismus Haupteinnahmequelle der zirka 1,2 Millionen Gambianer, über nennenswerte Industrie oder Bodenschätze verfügt das Land nicht. Gambia hat keine Schulpflicht. Die Analphabetenrate liegt bei zirka 70 Prozent. Bildung und Schulbesuch sind für die Kinder etwas Besonderes und nicht selbstverständlich, da die Eltern dafür bezahlen müssen, was bei den geringen Einkommen der Familien fast unmöglich ist.

Unsere Schule in Brufut - alles begann sehr klein. Mit der Grundsteinlegung 1999 wurde das erste Schulgebäude für zirka 20 Schüler errichtet. Nach zehn Jahren ist die Schule derart gewachsen, dass sich jetzt rund 500 Mädchen und Jungen an unserer Schule Wissen aneignen, wobei in englischer Sprache, der Amtssprache in Gambia, unterrichtet wird. Das Schulgeld, die Kosten für die Schuluniform, eine täglich warme Mahlzeit sowie auch Hausaufgabenbetreuung und die Bezahlung der Lehrer und des übrigen Personals werden durch Mitgliedsbeiträge und Spenden des Vereines finanziert. Es genügen acht Euro monatlich, damit ein Kind die Möglichkeit hat, unsere Schule zu besuchen. Durch großzügige Spenden unserer Sponsoren, durch Einnahmen aus Basaren und verschiedenartigen Veranstaltungen unserer Vereinsmitglieder in Leipzig und Amberg, konnten wir in den letzten Jahren die neun Schulgebäude, eine kleine Küche, die Brunnenanlage, Toilettenanlagen und zwei Essenspavillons bauen. Gemüsebeete wurden angelegt und ein Spielplatz errichtet, auf dem die Kinder gern ihre Pausen verbringen.

Im April 2009 startete die Leipzig Gruppe mit den Vorbereitungen zum Aufbau eines Kreativhauses für unsere Schüler. Dies wird ein traditionell typisches afrikanisches Rundhaus sein mit einem Durchmesser von zirka zwölf Metern. Es wird keine festen Wände geben, sondern bei Notwendigkeit wollen wir mit afrikanischen Stoffen abgeteilt kleinere Räume improvisieren. Jetzt, da alle notwendigen Gebäude für den Schulbetrieb fertig sind, ist der Zeitpunkt für den Aufbau eines Kreativhauses sehr günstig, um den Kindern auch eine gute Möglichkeit ihrer Freizeitgestaltung zu bieten und Kreativität zu entwickeln.

Der Unterricht an unserer Schule hat ein gutes Niveau erreicht und die Kinder lernen nach einem gut entwickelten Plan. Wie oft kann man hören, lesen und erfahren, dass Schule nicht nur Lernort, sondern auch Lebensort ist oder, dass Musik schlau macht. Es ist erwiesen, dass gemeinsames Musizieren, Gestalten und kreatives Arbeiten die sozialen und geistigen Fähigkeiten fördert. Deshalb ist der Aufbau des Kreativhauses mit künstlerischen, geistigen und traditionellen Inhalten für uns eine große Herzensangelegenheit. Um unser Anliegen auch finanziell verwirklichen zu können, wird in Leipzig seit Wochen für den Bau fleißig getrommelt, gelaufen und Denkermützen und Taschen gestrickt.