Schön war's wieder...
Grünauer Siedler feierten Herbstfest und 90-jähriges Jubiläum
Die Zeiten, als das Grünauer Urvolk - die Siedler - noch argwöhnisch auf die vor ihrer Nase entstehenden Riesenblöcke der neuen Großwohnsiedlung am Rande Leipzigs schauten, sind schon seit vielen Jahren vorbei. Längst hat sich das Siedlervölkchen mit dem großen Plattenbaubruder arrangiert, nutzt die gute Infrastruktur des Neubauviertels, geht dort einkaufen, fährt mit der Straßenbahn, die Kinder besuchen die vielfältigen Bildungseinrichtungen und auch für diverse Feierlichkeiten, findet man das geeignete Plätzchen eher beim Nachbarn, als vor der eigenen Haustür.
So ist es mittlerweile schon zur guten Tradition geworden, die stets fröhlichen Feierlichkeiten des Siedlervereines mindestens einmal im Jahr im größten Grünauer Saal stattfinden zu lassen. Viel kleiner als in der Völkerfreundschaft hätten die Räumlichkeiten für das 90. Jubiläum der Siedlung Grünau in diesem Jahr auch nicht ausfallen dürfen. Denn neben den langen Tischreihen, wo zünftig gegessen, getrunken und getratscht wurde, benötigte man jede Menge Platz, um die Tanzbeine ausgelassen zu schwingen.
Weit über 100 Siedler waren der Einladung des Vereinsvorstandes gefolgt und feierten am 7. November das große Ereignis gebührend. Für Neusiedler und Gäste bot schon der Vorraum den ersten interessanten Anlaufpunkt des Abends - mit Hilfe von großen Pinwänden konnten sie sich über die Entwicklung der Siedlung Grünau informieren. Dabei sorgten natürlich vor allem die historischen Bilder für einige Lacher, erkannten doch Einige mit viel Phantasie ihre Verwandten oder Nachbarn wieder.
Kein runder Geburtstag ohne Festrede - diesen Part übernahm der derzeitige Vereinsvorsitzende Steffen Lehmann. Kurz und knackig bedankte er sich bei allen Anwesenden für ihr Kommen und den vielen Helfern, die zur Vorbereitung und Durchführung des Abends beigetragen haben. Und dieser sollte lang werden. DJ Krumy heizte nach dem Essen ordentlich ein, derweil der siedlungseigene Hobbyzauberer Manfred Rausch hautnah an den Tischen für ungläubiges Staunen und Kopfschütteln sorgte.
Bevor die Party offiziell ihr Ende und im ein- oder anderen Privathäuschen später ihre Fortsetzung fand, mussten noch
die unzähligen Tombolapreise unter die Leute gebracht werden. Gesponsert wurden die Regenschirme, Prosecco-Fläschchen,
Grünpflanzen und vieles mehr größtenteils vom Züchterverein. Ob nun mit oder ohne Losglück unter dem Arm - die meisten
Gäste zogen sichtlich beseelt um Mitternacht durch die Häuserschluchten entlang der Stuttgarter Allee wieder in ihr kleines
Grünau zurück. »Schön war's wieder...«