Was in den letzten fünf Jahren in unserem Stadtteil geschah
Chronik Grünau
2009
Im Januar
wurden die Polizeireviere West und Altwest zusammengelegt und im Gebäude der Lindenauer Roßmarktstraße untergebracht. Zuvor gab es Proteste
seitens der Bürger, des Quartiersrates und aus der lokalen Politik. Sie befürchteten einen Anstieg von Kriminalität und eine Störung des Sicherheitsgefühls
der Einwohner. Gut zweieinhalb Jahre später hat sich die Aufregung gelegt und das Revier in der Ratzelstraße ist nach wie vor als Anlaufstelle
zugänglich.
Im Februar
brannte es erneut in der Selliner Straße im WK 8. Ziel der Feuerteufel war dieses Mal das unmittelbar neben dem KOMM-Haus befindliche
Bären-Sanitätshaus. Auch hier entstand erheblicher Sachschaden und die Täter sind noch immer nicht gefasst.
startete die Veranstaltungsreihe
»Kulturinsel Schönauer Park«. Die Initiatoren hatten sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, einmal im Vierteljahr ein kulturelles Erlebnis
stattfinden zu lassen und den Park aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken. Zwei Veranstaltungen im Jahr 2009 und eine weitere im Mai 2010 später war die
Luft raus. Der Park schläft wieder.
beging der Kleintierzüchterverein Leipzig-Grünau sein 80-jähriges Jubiläum. Lange bevor es das Neubaugebiet
gab, züchteten die Siedler allerlei Kleingetier und sind stolz auf ihre lange Tradition und den guten Zusammenhalt. Highlights im Züchterjahr sind diverse
Ausstellungen, gemeinsame Ausflüge und das Osterland im KOMM-Haus, welches 2011 bereits zum 15. Mal stattfand.
eröffnete der neue Caritas-Laden in
der Alten Salzstraße. Hier können lediglich Leipzig-Pass-Inhaber und ALG-II-Empfänger einkaufen gehen. Neben dem ganz normalen Verkaufssortiment bietet der
Laden auch einen Wohnungssuchdienst und einen Stromspar-Check an.
Im Mai
verlief sich ein innovatives Vorhaben im Behördendschungel und scheiterte an der Nachbarschaft. In einem leer stehenden Gebäude in der Alten
Salzstraße sollte eine gläserne Brotfabrik entstehen. Vier Jahre hatte der Kampf um Genehmigungen und Gutachten angedauert - alle wurden vom Investor
beigebracht. Schlussendlich gab er auf.
Im Juni
gab Oberbürgermeister Burkhard Jung bekannt, dass die Straßen in den Siedlungen Kirschberg und Grünau nicht, wie von der Verwaltung
vorgeschlagen, ausgebaut werden. Die Sanierung der Wege, die in einem teilweise katastrophalen Zustand sind, hätte von den Anwohnern bezahlt werden müssen,
die durch den Schleusenbau ohnehin hohe finanzielle Belastungen auf sich zukommen sahen. Bis 2013 werden alle Grundstücke ans Netz der Kommunalen
Wasserwerke angeschlossen sein.
ging der erste und bis dahin einzige Pfarrer der Katholischen Gemeinde »St. Martin« Hartmut
Nikelski in Ruhestand und übergab nach 25 Jahren Tätigkeit sein Amt an seinen Nachfolger Eberhard Thieme. Im November des gleichen Jahres verstarb der
engagierte Mann nach einem Unfall.
Im August
zog eine neue Bildungseinrichtung nach Grünau. Die Freie Schule Leipzig verlagerte mit Schuljahresbeginn ihren Standort von Connewitz in den
Leipziger Westen. Zuvor waren umfangreiche Arbeiten am Gebäude der ehemaligen 83. Grundschule in der Alten Salzstraße von Nöten, die Eltern, Lehrer und
Förderer der Schule ehrenamtlich leisteten. Über 100 Schüler lernen hier inzwischen. Gut ein Jahr später feierte die Schule mit rund 400 Schülern, Eltern,
Lehrern und Ehemaligen ihr 20-jähriges Bestehen.
schloss die Postfiliale in der Selliner Straße. Die Räumlichkeiten wurden anschließend noch als
Verteilerstelle genutzt. Seit 2011 stehen sie leer.
Im September
eröffnete nach sieben Jahren Vorbereitung und umfangreichen Umbauarbeiten das »Heizhaus« in der Alten Salzstraße. Der
ehemalige Umformer in direkter Nachbarschaft zum Outdoor-Skatepark wurde zu einer riesigen Skate- und BMX-Halle umfunktioniert und startete mit den
offiziellen Deutschen Skateboard Meisterschaften. Betreiber der leipzigweit einmaligen Halle ist der Urban Souls e.V.. Gefördert wurde der Umbau mit
Mitteln der Stadt und des Bund-Länder-Programms »Soziale Stadt«.
feierte das Psychosoziale Gemeindezentrum Grünau sein 10.
Jubiläum. Die Einrichtung kümmert sich um erwachsene seelisch kranke Menschen.
Im Oktober
beging die Kita »Häschengrube« als eine der ältesten Einrichtungen in Grünau ihr 30-jähriges Bestehen mit einer Festwoche.
Mittlerweile ist die Häschengrube komplett saniert worden und bietet Platz für 115 Kinder.
Im November
wurde die 9. Intervallstudie Grünau vorgestellt. Die Langzeitstudie, die 1979 unter Leitung von Prof. Alice Kahl begann und mittlerweile von
Professor Dr. Sigrun Kabisch weitergeführt wird, beschäftigt sich mit verschiedensten Faktoren des Stadtteils und gilt für Bewohner, Wohnungswirtschaft,
Investoren und die Kommune als ernst zu nehmender Indikator für künftige Vorhaben. Als wichtigstes Ergebnis der 9. Studie galt damals wie heute: Der
überwiegende Teil der Grünauer fühlt sich wohl im Stadtteil.
erfuhr der Wirt der »Klinke« an der Lützner Straße, dass er seine
Gaststätte räumen muss, da die Gebäude einem Supermarkt-Parkplatz weichen müssen. Intensive Gespräche mit ehemaligem und Neubesitzer der Fläche und
Kompromissbemühungen seitens des QM scheiterten. 2011 wurde der Flachbau abgerissen. Klinkenwirt Mike Seiffert eröffnet im Juni am Kulki im ehemaligen
Seeblick ein neues Lokal und auch der Supermarkt eröffnet demnächst.
blickten die Siedler Grünaus auf ihre 90-jährige Geschichte zurück und
feierten dies gebührend. 1919 von den Landbesitzern, den Tauchnitzschen Erben an einen Leipziger Architekten veräußert, wurde das Gebiet in Parzellen
aufgeteilt und an die Siedler weiterverkauft. Erst sieben Jahre später sollte die Kleinhaussiedlung den Namen Grünau erhalten, der das heutige Wohngebiet
seine Bezeichnung verdankt.
Im Dezember
lebten laut Intervallstudie noch 45.400 Menschen in Grünau - 4.000 weniger als fünf Jahre zuvor.