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Wavel Camp

Schüler der Arwed-Rossbach-Schule zu Gast im Palästinensischen Flüchtlingslager

Lucas ist Schüler der 13. Klasse an der Arwed-Rossbach-Schule (Berufliches Schulzentrum der Stadt Leipzig). Er und acht Jugendliche der Stadt Leipzig besuchten im letzten Monat den Libanon. Dort betreuten sie Kinder in einem Palästinensischen Flüchtlingslager, dem »Wavel Camp«, nahe der syrischen Grenze.

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Wavel Camp

Zu Zeiten des Ramadan, des islamischen Fastenmonats, war das keine leichte Sache. Die Dauer des Workcamps betrug drei Wochen. In dieser Zeit kamen sich die unterschiedlichen Kulturen und Persönlichkeiten immer näher. Begeistert und freundlich nahm man die europäischen Gäste auf und zeigte ihnen den Alltag im Libanon. Natürlich war auch der Nahostkonflikt ein wichtiges Thema. So hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, einen Einblick in das Leben im Camp zu bekommen und lernten die Lage der Menschen zu beurteilen.

Es war eine schöne Möglichkeit, den Libanon mit seinen Menschen, den Städten, historischen Plätzen und Zentren kennenzulernen, abseits von Berichten aus der Tagesschau. Auch ein Besuch des Flüchtlingslagers Shatila stand auf der Liste. Dieses Lager, das mehrheitlich von der Hamas gekennzeichnet wird und schon in den 80er Jahren, also in den Zeiten des Libanesischen Bürgerkrieges, negativ durch Massaker in die Schlagzeilen geriet, zeigte den Jugendlichen den wahren Ernst der Lage.

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Wavel Camp

Dies alles klingt nun ziemlich gefährlich, ist es jedoch nicht. Europäer und vor allem Deutsche, die dort für Marken wie Mercedes sowie den Deutschen Fußball bekannt sind, werden im Libanon von Libanesen sowie Palästinensern mit offenen Armen empfangen. Insgesamt war das für Lucas eine sehr interessante Reise, die Menschen verschiedener Kulturen zusammenführt und den Palästinensern vielleicht ein klein wenig Hoffnung auf ein besseres Leben gibt. Neben der Kinderbetreuung wurden dem Wavel-Camp auch Medikamente sowie eine Feuerlöscherausstattung gespendet.

Die Hoffnung der Menschen auf eine friedliche Lösung der Probleme im Nahen Osten, welche die Interessen aller dort lebenden Menschen berücksichtigt, wurde mit einem Zitat der Beatles, welches im Camp an einer Wand zu sehen war, zum Ausdruck gebracht: »The time will come when you see we are all one.« Am Ende kam jeder der deutschen Besucher wohl zu einem Fazit: »Krieg haben die Menschen hier auf keinen Fall verdient«.

Elke Katz
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