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Preis der Leipziger Buchmesse

Sachbuch / Essayistik

Nominierungen für den Preis der Leipziger Buchmesse 2012:

Carolin Emcke: »Wie wir begehren«

Entdecken wir das Begehren oder entdeckt das Begehren uns? Wie frei sind wir, unser Begehren zu leben? Hat es nur eine Form oder ändert es sich, wird tiefer, zarter, radikaler? In ihrem so persönlichen wie analytischen Text schildert Carolin Emcke das Suchen und die allmähliche Entdeckung des eigenen, etwas anderen Begehrens. Sie erzählt von einem homosexuellen Coming of Age, von einer Jugend in den 1980er Jahren, in der über Sexualität nicht gesprochen wurde. Sie buchstabiert die vielen Dialekte des Begehrens aus, beschreibt die Lust der Erfüllung, aber auch die Tragik, die gesellschaftliche Ausgrenzung dessen, der sein Begehren nicht artikulieren kann. Eine atemberaubend ehrliche Erzählung, die gleichermaßen intim wie politisch ist.
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Jörg Baberowski: »Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt«

Stalins Gewaltherrschaft fielen Millionen Menschen zum Opfer. Sie verhungerten, verschwanden im »Archipel Gulag« oder wurden im Laufe der »Säuberungen« von Partei, Staatsapparat und Militär ermordet. In seinem großen, berührenden Buch entwickelt Jörg Baberowski neue Perspektiven auf die stalinistischen Verbrechen und führt den Leser hinab in die paranoide Welt des sowjetischen Diktators. Die Bolschewiki wollten eine neue Gesellschaft erschaffen und träumten vom neuen Menschen. Doch reicht es aus, auf das bolschewistische Projekt der Modernisierung zu verweisen, um die stalinistischen Gewaltexzesse zu erklären? War Stalins Terrorherrschaft eine notwendige Folge der kommunistischen Ideologie?
Das bolschewistische Projekt, so die These des Buches, bot eine Rechtfertigung für den Massenmord. Aber es schrieb ihn nicht vor. Es war Stalin, ein Psychopath und passionierter Gewalttäter, der den Traum vom neuen Menschen im Blut der Millionen erstickte. Er war Urheber und Regisseur des Terrors, der erst mit seinem Tod aufhörte. Er errichtete eine Ordnung des Misstrauens und der Furcht, in der jedermann jederzeit zum Opfer werden konnte. Wer in dieser Weise den inneren Kitt einer Gesellschaft zerstört, der hinterlässt auch in den Seelen der Menschen verbrannte Erde. »Lasst, die ihr eingeht, jede Hoffnung fahren«, steht über Dantes Höllentor. Dieser Satz hätte auch an den Grenzpfählen der Sowjetunion stehen können.
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Lothar Müller: »Weiße Magie. Die Epoche des Papiers«

Man kann darauf drucken und schreiben, man kann es zerreißen, knicken und falten: Papier ist eine magische Substanz, die wie keine andere zur Entwicklung der modernen Welt beigetragen hat. Als Wechsel und Papiergeld war es unentbehrlich für die Ökonomie. Als Briefpapier wurde es zum Schauplatz der modernen Seele, als Zeitungspapier zum Schauplatz der Politik. Lothar Müller erzählt, wie das aus China stammende Papier von Ägypten nach Europa kam und zum Grundstoff der modernen Zivilisation wurde. Seine Kronzeugin ist die Literatur von Rabelais und Grimmelshausen, von James Joyce bis Paul Valéry. Wir glauben das »Gutenberg-Zeitalter« zu kennen. Aber wir verstehen es besser, wenn wir seine Hintergrundwelt entdecken: die Epoche des Papiers.
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Manfred Geier: »Aufklärung. Das europäische Projekt«

Vom Mut, seinen eigenen Verstand zu gebrauchen: die faszinierende Geschichte von dreihundert Jahren Aufklärung. Manfred Geier, geb. 1943, lehrte viele Jahre Sprach und Literaturwissenschaft an den Universitäten Marburg und Hannover. Jetzt lebt er als freier Publizist und Privatdozent in Hamburg. Buchveröffentlichungen: Kants Welt. Eine Biographie (2003), Worüber kluge Menschen lachen (2006), Die Brüder Humboldt. Eine Biographie (2009). Außerdem mehrere Bände in der Reihe rowohlts enzyklopädie sowie die Rowohlt-Monographien Karl Popper, Martin Heidegger und Der Wiener Kreis.
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Wilfried F. Schoeller: »Alfred Döblin. Eine Biographie«

Wilfried F. Schoeller legt die erste umfassende Biographie über Alfred Döblin vor, den großen »Unbekannten« der Literaturgeschichte Deutschlands, der sich nie aus Thomas Manns Schatten befreien konnte. Das Werk zeigt einen Menschen, der als Arzt und Künstler, als Jude und Katholik, als Patriot und Sozialist in die Tragödien des 20. Jahrhunderts hineingezogen wurde. Schoeller führt die vielen, oft widersprüchlichen Facetten dieses Lebens vor. Und er macht deutlich, was es in Döblins gigantischem erzählerischen Kosmos noch zu entdecken gibt.
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