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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

DIE LINKE - Wahl zum Leipziger Stadtrat 2014

Sören Pellmann

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Sören Pellmann
Foto: Fiebelkorn

37 Jahre, Grund- und Förderschullehrer
Politischer Werdegang:

  • Eintritt in die Partei mit 16 Jahren
  • bis 2012 stellvertretender Vorsitzender der Partei DIE LINKE Leipzig
  • seit März 2012 Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Leipziger Stadtrat, Vorsitzender des Stadtbezirksverbandes Grünau der Partei DIE LINKE

Was verbindet Sie mit Grünau? Warum stellen Sie sich hier für den Stadtrat zur Wahl?

Grünau ist meine Heimat. Hier lebt bis heute meine ganze Familie. In Grünau bin ich aufgewachsen, in den Kindergarten und zur Schule gegangen und habe am damaligen Lichtenberg-Gymnasium das Abitur abgelegt. Schon als Jugendlicher habe ich mich politisch vor Ort eingemischt und gegen den damaligen Trend um den Erhalt von Grünau gekämpft. Dies möchte ich fortsetzen, denn unser Stadtteil hat eine gute Perspektive verdient.

In welcher Form haben Sie sich bereits in der Vergangenheit für Grünau engagiert und wo sehen Sie Ihr künftiges Hauptbetätigungsfeld in Ihrer angestrebten Funktion als Stadträtin / Stadtrat im hiesigen Stadtteil?

In den vergangenen Jahren habe ich mich im Stadtrat insbesondere dafür eingesetzt, dass die Befürworter eines Abrisses von ganzen Grünauer Wohnkomplexen ihr Vorhaben nicht umsetzen konnten, dass mehr Ordnung und Sicherheit für die Menschen gewährleistet wird und dass vor allem wenigstens die bisherige Verkehrsanbindung erhalten bleibt. Leider ist mir nicht alles gelungen, weil es im Stadtrat keine Mehrheiten gab. So bedauere ich bis heute die Schließung des Bürgeramtes in der Stuttgarter Allee oder die Ausdünnung des Netzes der Sparkassenfilialen. Auch zu einer zwischenzeitlichen Stilllegung der S-Bahn hätte es nicht kommen müssen.

Unbefriedigend ist auch die Polizeipräsenz im Stadtteil wegen des Kürzungsdiktats der Landesregierung. Künftig muss es darum gehen, das Image von Grünau weiter aufzuwerten, keine Wohnhäuser mehr abzureißen und wesentlich mehr Arbeitsplätze im Stadtteil zu schaffen. Dazu gehört für mich auch die Neuansiedlung von produzierenden Unternehmen. Auf jeden Fall begrüße ich das Vorhaben der Wohnungsgenossenschaft Kontakt zum Bau neuer Wohnhäuser in Schönau.

Lange Jahre war Grünau von Einwohnerschwund und Abrissen betroffen. Nun zeichnet sich eine zaghafte Trendwende ab. Was ist Ihr Resümee der letzten fünf Jahre - Was hat sich in Grünau zum positiven entwickelt und welche Defizite sehen Sie nach wie vor?

Grünau ist ein attraktiver Stadtteil für Jung und Alt. Zu viele Jahre lang wurde das von politisch Verantwortlichen in Leipzig entweder nicht erkannt oder bewusst torpediert. Es gibt wohl keinen Leipziger Stadtbezirk mit so viel Grünflächen in Wohnungsnähe oder mit so attraktiven Einkaufsmöglichkeiten. Ich möchte vor allem junge Familien einladen ihren Wohnsitz in Grünau zu nehmen. Das wäre auch für die wachsende Stadt Leipzig von Vorteil, denn anstatt in anderen Stadtteilen neue Schulen und Kitas zu errichten, könnten die leer stehenden Gebäude in Grünau mit viel geringerem finanziellen Aufwand wieder genutzt werden.

Derzeit wird von der Verwaltung ein Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Grünau erarbeitet. Welche Chancen ergeben sich Ihres Erachtens damit für Grünau?

Schon in der Vergangenheit haben wir als LINKE zahlreiche Vorschläge für eine bessere Perspektive von Grünau unterbreitet. Leider wurden nicht alle davon umgesetzt. Dennoch unterstütze ich Konzepte der Stadtverwaltung, wenn sie in die richtige Richtung gehen. In erster Linie muss es um den Erhalt und die Sanierung aller vorhandenen Wohnungen sowie die Verbesserung des Wohnumfeldes gehen. Insbesondere die städtische Wohnungsgesellschaft LWB muss dabei wesentlich mehr Verantwortung übernehmen.

Welche Möglichkeiten sehen Sie für sich als künftige Stadträtin / künftiger Stadtrat Grünau weiter zu entwickeln?

Ich setze natürlich in erster Linie auf den Gestaltungswillen der Grünauerinnen und Grünauer. Sie sollten sich noch viel mehr einmischen, aber vor allem von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen, um möglichst viele Grünauer Interessenvertreter im Stadtrat zu haben, was leider bisher nicht der Fall war.

Ich selbst werde all meine Kräfte für unseren Stadtteil einsetzen, aber vor allem den Kontakt mit den Menschen hier vor Ort aufrecht erhalten und ausbauen. Besonders am Herzen liegt mir persönlich der Erhalt des Freizeitzentrums »Völkerfreundschaft« in der Stuttgarter Allee in städtischer Trägerschaft. Dieses Haus sollte zu einem Bürgerhaus für Grünau ausgebaut werden, ohne dass die bisherigen Angebote für Jugendliche zurückgefahren werden dürften.

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