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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Neues Forum - Wahl zum Leipziger Stadtrat 2014

Magdalene Jesche

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Magdalene Jesche

18 Jahre, Schülerin
Politischer Werdegang:

  • 11 Jahre demokratische Schule,
  • Schulsprecherin
  • Stadtschülerrat

Hobbies: Tanzen (Standard/Latein), Kochen, Politik, Fotografieren

Was verbindet Sie mit Grünau? Warum stellen Sie sich hier für den Stadtrat zur Wahl?

Meine Schule, die Freie Schule Leipzig, ist vor fünf Jahren in die Alte Salzstraße gezogen. Seitdem war Grünau mein tägliches Ziel. Schon als Kind bin ich immer gern zum Kletterfelsen K4 oder in die Grünauer Welle gegangen.

Ich trete in Grünau an, weil ich in den letzten Jahren viel Zeit hier verbracht habe und mich hier wohl fühle. Nebenbei möchte ich noch ein bisschen Werbung für meine ehemalige Schule machen. Und dazu finde ich es toll, dass zwei meiner Lehrer mit mir zusammen antreten.

In welcher Form haben Sie sich bereits in der Vergangenheit für Grünau engagiert und wo sehen Sie Ihr künftiges Hauptbetätigungsfeld in Ihrer angestrebten Funktion als Stadträtin / Stadtrat im hiesigen Stadtteil?

Ich habe in den letzten Jahren verschiedene Schulprojekte im Stadtteil vertreten. Z.B. haben wir mit »dm« im Allee-Center eine Benefizaktion veranstaltet. Ohnehin waren wir öfter im Allee-Center, zum Beispiel bei unserer »Veganen Woche«, bei der wir mit den Leuten gesprochen haben. Weitere Stichworte sind: Sportcampus, Agendagruppe Grünau, Gedenktafel auf der Parkallee, Grünflächengestaltung um unsere Schule und noch mehr.

Als Stadträtin werde ich, das muss ich ganz ehrlich sagen, nicht nur für Grünau da sein können. Der Stadtrat muss die Interessen aller Leipzigerinnen und Leipziger gegeneinander abwägen und Kompromisse finden. Ich bin für mehr Demokratie und will, dass diejenigen, die im Ortsteil leben, auch darüber entscheiden sollen, was sie betrifft. Deshalb finde ich die Idee gut, nicht nur in den eingemeindeten Ortsteilen wie Miltitz einen Ortschaftsrat zu wählen, sondern in allen Stadtteilen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es für Grünau sogar mehrere Ortschaftsräte gibt. Vielleicht wären die alten Wohnkomplexeinteilungen ein Anhaltspunkt. Dort würde dann ein Stadtteilparlament gewählt werden, in dem jeweils über die eigenen Angelegenheiten abgestimmt wird. Das Schöne an dieser Idee ist, dass sie nicht nur mehr Mitbestimmung bringt, sondern auch ohne Schwierigkeiten umzusetzen ist. Die sächsische Gemeindeordnung lässt es nämlich zu und nur die Hauptsatzung der Stadt müsste vom Stadtrat geändert werden.

Lange Jahre war Grünau von Einwohnerschwund und Abrissen betroffen. Nun zeichnet sich eine zaghafte Trendwende ab. Was ist Ihr Resümee der letzten fünf Jahre - Was hat sich in Grünau zum positiven entwickelt und welche Defizite sehen Sie nach wie vor?

Trendwende klingt ja so, als ob der Abriss Schicksal gewesen wäre. Ich finde, dass manches nicht nötig war und nur zu unnötig teuren Mieten geführt hat. Natürlich hat der Abriss auch Platz für z.B. Grünflächen geschaffen und den Stadtteil aufgewertet. Inzwischen ist Grünau so beliebt geworden, dass sich das Sanieren und sogar Bauen wieder lohnt. Hier kann man einfach in Ruhe und im Grünen leben - das hat sich mittlerweile herumgesprochen.

Parallel dazu gibt es inzwischen auch eine Reihe von kulturellen Initiativen, die hierher gefunden haben. Das macht das Leben in Grünau noch vielfältiger und attraktiver. Ich glaube, dass es in ein paar Jahren eine ähnliche Entwicklung geben kann wie jetzt in Plagwitz. Man muss nur aufpassen, dass es keine Spaltung zwischen gutem und schlechtem Grünau gibt: Hier die relativ Wohlhabenden in schick sanierten Häusern, dort die Armen in Häusern, die noch so aussehen, als ob die 80er nicht vorbei wären. Das sehe ich übrigens schon jetzt als Gefahr.

Derzeit wird von der Verwaltung ein Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Grünau erarbeitet. Welche Chancen ergeben sich Ihres Erachtens damit für Grünau?

Um Fördergelder nach Grünau zu holen, ist das in Ordnung. Wir müssen nur aufpassen, dass es im Sinne der Grünauer bleibt und nicht nur dazu dient, Wohnen teuer zu machen. Und am besten wäre es, wenn nicht vom Amt ein Konzept erstellt wird, worüber dann die Bürgerinnen und Bürger diskutieren dürfen, sondern, andersherum, erst die Bewohner gefragt würden und dann die Ämter aktiv werden. Aber da habe ich ein anderes Bild von Beteiligung als die Stadtverwaltung.

Welche Möglichkeiten sehen Sie für sich als künftige Stadträtin / künftiger Stadtrat Grünau weiter zu entwickeln?

Ich möchte, dass Grünau sich so entwickelt, wie es die Bewohner für richtig und gut halten. Deshalb trete ich für mehr Bürgerbeteiligung an. Wenn Sie mehr über mich oder das Neue Forum erfahren wollen, besuchen Sie unsere Internetseite neues-forum-leipzig.de.

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